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burtsort südostasiatisher Kultur ist - das reihe hailand oder das arme Kambod-
sha? hais und Khmer teilen eine gemeinsame Kultur. Wo sind die Traditionen der
beiden Königshäuser entstanden? Haben die hailänder sie von den Kambodshan-
ern übernommen oder war es andersherum? Diese Frage lässt sih kaum beant-
worten. Die Tänze der königlihen Ballete - entstanden sie in Angkor hom oder
im thailändishen Ayuthaya? Die Lieblingssportart aller Südostasiaten, sollte sie
hai-Boxen heißen oder niht viel eher Khmer-Boxen? Über so etwas könnten sih
Khmer und hais ewig streiten, wenn sie über diese hemen denn miteinander re-
den würden. Gerade weil hais und Khmer sih kulturell so ähnlih sind, sind sie
miteinander verfeindet. Beide Seiten sehen die Khmer-Tempel als Teil ihres kul-
turellen Erbes und sih selbst als die Nahfahren der Erbauer.
Niht nur die hailänder, sondern auh die Kambodshaner neigen zu einem
durhaus gewaltätigen Nationalismus, wenn es um die Tempel geht. Im Jahr 2003
tobte ein Mob aus Studenten und Motodup-Fahrern durh die Hauptstadt Phnom
Penh; die thailändishe Botshat wurde niedergebrannt. Der Auslöser war eine
Nihtigkeit. In einer Radiosendung hate ein Moderator fälshliherweise behauptet,
eine bekannte Shauspielerin aus hailand habe gesagt, dass Angkor Wat zu hail-
and gehöre.
Und ih erinnere mih an einen Beriht in der »Phnom Penh Post« über die Fest-
nahme eines hailänders, der in der kambodshanishen Stadt Poipet lebte. Sein
Vergehen: Er hate vor sein Toiletenhäushen im Garten einen Fußabtreter gelegt,
der Angkor Wat als Motiv zeigte - und so das kambodshanishe Nationalheiligtum
mit Füßen getreten.
Wenn man den trotzigen Nationalismus der Khmer verstehen will, muss man sih
vor Augen halten, dass sie so regelmäßig mit der Möglihkeit des Vershwindens
ihrer Nation konfrontiert waren wie sonst nur die Polen. Die Nation der Khmer ist
tief gefallen. Als sie Preah Vihear im zwölten Jahrhundert erbauten, herrshten sie
über ein Reih, dass von der Küste des heutigen Vietnams bis tief in die Gebiete des
heutigen hailands und Laos' hineinreihte. Durh ein ausgeklügeltes Bewässer-
ungssystem waren die Khmer damals in der Lage, Reis in großen Mengen zu
produzieren. Angkor hom, damals die Hauptstadt des Reihs, war eine Millionen-
stadt - zu einer Zeit, als London und Paris noh Käfer mit ein paar Zehntausend
Einwohnern waren.
Dann, aus Gründen, die heute niemand genau benennen kann, begann der Ab-
stieg. Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert erstarkte hailand, das einst ein
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