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Eine Reisewarnung
Falls Sie eine Reise nah Laos, Kambodsha und Vietnam planen - jene Region, die
man einst unter dem viel spannender klingenden Namen Indohina zusammen-
fasste -, möhte ih an dieser Stelle eine Warnung aussprehen: Sie werden immer zu
spät kommen. So geht es zumindest mir. Wo ih auh hinreise, um authentishe Kul-
turen kennenzulernen, romantishe Landshaten zu sehen, kurz: um ein Tim-und-
Struppi-Abenteuer zu erleben - immer komme ih zu spät. Wenn ih ankomme, dann
ist da eine zwielihtige Bar, und am Tresen sitzt ein raubeiniger Amerikaner oder
Australier, der angeblih vor langer, langer Zeit, gerade als die Region »wieder of-
fen« geworden war, mit den ersten Hilfsorganisationen nah Indohina gekommen
ist. Und der sagt dann: »Was? Authentishe Kulturen? Romantishe Landshaten?
Ah ja, bis vor Kurzem war Indohina noh authentish und romantish - also, bis
kurz bevor DU hier aufgeshlagen bist, du mit deinem läherlihen Reiseführer in der
Hand. Tja, und dann hat es sih plötzlih in diese haotishe Touristenhölle verwan-
delt, die du jetzt erlebst. Sorry, dude! Noh ein Beerlao?« So geht es mir jedes Mal.
Ih will Ihnen davon erzählen, wie ih das letzte Mal zu spät gekommen bin. Es
war ein Trip, den ih shon lange gemaht haben wollte: Mein Plan war, mit einem
sogenannten Slowboat, einem der hölzernen Frahtkähne, die zu Passagierfähren
umgebaut wurden, von Chiang Kong, einer kleinen thailändishen Stadt am Ufer des
Mekong, nah Luang Prabang in Laos hinunterzufahren. Ih hate viele begeisterte
Reiseberihte über diese Tour gelesen und erwartete, durh eine »Geo«-Fotoreportage
zu gleiten: Wasserbüfel am Flussufer, Morgennebel über dem Fluss …
Doh als ih dann tatsählih im Boot saß, war meine Entäushung groß.
Ofensihtlih war ih niht der Einzige, der diese Idee gehabt hate. Die
Holzbänke waren voll besetzt mit Touristen. Ih musste die Flip-Flops einziehen.
Durh die Reihen lief ein vielleiht 12-jähriger Junge mit einem rosa Plastikeiskühler
voller Bier, Wodka- und Red-Bull-Flashen. Er zeigte den Reisenden, wie sie sih
Wodka-Red-Bull mixen konnten, indem sie zuerst den Energy-Drink halb leer
tranken und die Dose dann mit Wodka aufüllten. Am Bug hate sih eine Gruppe
von Briten niedergelassen, die ofensihtlih shon einiges von dem Bier getrunken
