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ihren Händen. Sie waren still, als ih vorbeiging, und ih fragte mih, was sie
mir häten erzählen können.
Dann öfnet sih die Dong Khoi zum Lam-Son-Platz, der zu Greenes Zeiten Place
Garnier hieß. Er ist eingerahmt vom »Hotel Caravelle« im Süden, der Oper im
Osten und dem »Hotel Continental« im Norden. Das letztere ist, was ih suhe.
Einige entsheidende Momente, sowohl im Buh als auh in Greenes Leben, haben
sih an diesem Ort ereignet. Eine Bar namens »Continental Shelf« war damals der
Trefpunkt für europäishe und amerikanishe Journalisten und Diplomaten. Die
Bar gibt es niht mehr, dafür wurde ein Café eröfnet, das »La Dolce Vita« heißt.
Brandy-Soda und Wermut-Cassis stehen niht auf der Karte, daher bestelle ih mir
einen Gin Tonic und suhe ih mit den Augen die andere Straßenseite nah der
Milhbar ab, in der Phoung jeden Tag um 11.30 Uhr ihr zweites Frühstük aß. Aber
dort sind nur die Boutiquen im Erdgeshoss des »Hotel Caravelle«. Ih versuhe mir
vorzustellen, wie Fowler hier zum ersten Mal Pyle traf und ihm bei einem Bier die
Situation in Vietnam erklärte, während die amerikanishen Journalisten mit
hohgekrempelten Ärmeln auf der Dahterrasse lärmten.
Er blikte zu einer Milhbar auf der anderen Seite der Straße und sagte ver-
träumt, »Das sieht aus wie ein Soda-Siphon.« Ih fragte mih welhe Tiefen
des Heimwehs hinter der seltsamen Wahl der Dinge lagen, die er in einer so
unbekannten Umgebung bemerkte. Aber hate ih niht bei meinem ersten
Spaziergang die Rue Catinat hinauf zuallererst das Geshät mit Guerlain-
Parfüm bemerkt und mih mit dem Gedanken beruhigt, dass Europa nur 30
Stunden weit weg war?
Ih stelle mir vor, wie der Platz damals aussah: Amerikanishe Limousinen und
französishe Citröens parkten vor der Tür, Journalisten in shleht sitzenden Anzü-
gen diskutierten laut an der Bar. Die Gatinnen der Botshater behielten mis-
strauish ihre Handtashen auf dem Shoß, während im Hintergrund die Cyclo-
Fahrer warteten und dabei ihre sehnigen und sonnenverbrannten Beine entspannten
und Tabakbläter rauhten. Allerdings stört mih etwas beim Träumen - die stamp-
fende Musik, die aus der Bar tönt. Sind das die »Pussycat Dolls«?
Dann versuhe ih mir ein anderes Bild vorzustellen: Rauh in der Lut, Citröens
und Armeejeeps, die wirr über den Platz verteilt sind, die Karosserien zerknautsht
wie benutzte Tashentüher, Glassherben, über den Platz läut Löshwasser, das
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