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Teppih ausgelegt sind und in denen man sehr weit laufen kann, ohne einem
Menshen zu begegnen. Das Gebäude wurde in den Sehzigerjahren im Autrag von
Prinz Sihanouk gebaut, eine riesige Betonstruktur, mit einem Dah wie bei einer
Pagode. Leider wurde das Hotel niht rehtzeitig vor Ausbruh des Krieges fertigges-
tellt. Während der Kämpfe diente es als Soldatenheim und Flühtlingslager. In den
Neunzigerjahren war es ein Casino - in dieser Zeit sollen sih viele Menshen, die
ihr Eigentum verspielt haten, vom Dah gestürzt haben.
Der Geshihte nah wurde eines Tages die Leihe eines unbekannten Jungen im
Pool gefunden. Von diesem Tag an entdekte man regelmäßig Wasserspuren auf den
Fliesen in den Gängen des unteren Stokwerks. Gäste, deren Zimmer in der Nähe
des Pools lagen, beklagten sih, dass in der Naht jemand an ihre Zimmertür
geklopt habe. Eine Frau öfnete entnervt und sah zu ihrer Überrashung einen
kleinen Jungen auf dem Flur stehen. Sie beshwerte sih am nähsten Morgen beim
Personal des Hotels. Die Wahleute gingen die Bänder der Überwahungskameras
durh - aber es war natürlih kein Junge zu sehen. Diese Geshihte war jedoh für
das Personal viel mehr als nur eine shaurige Anekdote. Es waren Mönhe da - die
kambodshanishe Version der Ghostbusters - um gesegnetes Wasser zu verspritzen.
Ein Vorgesetzter mahte sih den Glauben sogar zunutze, um sih seine Untergeben-
en gefügig zu mahen: Er erzählte ihnen, er könne den Geist rufen, wenn sie ihre
Arbeit niht nah seinen Vorstellungen erledigten. Das Personal fand aber bald
heraus, was der Geist wirklih wollte. Süßigkeiten - shließlih war er ein kleiner
Junge. Falls Sie also einmal im »Cambodiana« absteigen sollten, stellen Sie etwas
Shokolade auf das Nahtishen - und niemand wird Ihre Nahtruhe stören.
Meine Frau weiß, dass ih ihren Geisterglauben niht ernst nehme. Nah jener
Massenpanik während das Wasserfestes 2010 in Phnom Penh, bei der 347 Menshen
starben, kehrte sie vom Markt mit einer Plastiktüte zurük, in die sie mih niht
hineinbliken ließ. Sie wollte niht, dass ih mih über sie lustig mahe. Aber ih
wusste ohnehin, was darin war, denn in der Stadt gab es kaum ein anderes Ge-
sprähsthema als die vielen rastlosen Geister, die nun angeblih durh die Straßen
irrten.
Meine Frau hate Reis, Salz und Süßigkeiten als Opfergaben für die Toten der
Katastrophe gekaut, um deren Geister davon abzuhalten, sih im Haus niederzu-
lassen. Dazu legte meine Frau kleine Barbie-ähnlihe Puppen aus, die von den
Geistern als Körper benutzt werden konnten. Meine Frau wollte so verhindern, dass
sie Besitz von einem unserer Kinder ergrifen. Bananen hate sie niht mehr bekom-
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