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manish zu kihern, sie habe steife Muskeln bekommen und begonnen, unkontrol-
liert um sih zu shlagen. Ihre Eltern brahten sie zurük ins Hotel. Das kambod-
shanishe Personal eröfnete ihnen, dass ihre Tohter besessen sei. Nun neigen Viet-
namesen dazu, die Kambodshaner als rükständig und primitiv zu beläheln. Was
niht heißen soll, dass sie sih über den kambodshanishen Aberglauben lustig
mahen - sie halten lediglih die kambodshanishen Geister für rükständiger und
primitiver als die vietnamesishen.
Bald war das Hotelzimmer mit Menshen gefüllt, die Ratshläge gaben, was zu
tun sei. Einige waren skeptish, was diese Geshihte anging, zeigten ihre Vorbe-
halte aber niht. Mein Bekannter wies darauf hin, dass man vielleiht auh andere
Gründe in Erwägung ziehen sollte, etwa einen epileptishen Anfall. Aber er wurde
ignoriert. Das kambodshanishe Personal zündete Räuherstäbhen an und ver-
teilte Teller mit Reis in dem Raum, um den Geist aus dem Körper zu loken, aber
ohne Erfolg. Das Mädhen sagte auf Vietnamesish, sie wolle niht zurük nah Vi-
etnam, sie wolle in Kambodsha bleiben, während sie die Dinge in dem Zimmer be-
trahtete, als häte sie diese noh nie gesehen.
Nun grif der kambodshanishe Taxifahrer des Paares ein und erklärte dem
Geist auf Khmer, dass das Paar mit dem Mädhen zurük nah Vietnam gehen
werde und dass er heimatlos sei, wenn sie erst mal dort wären. Es sei also besser für
ihn, wenn er den Körper jetzt gleih verlassen würde. Und dann passierte es: Das
Mädhen blikte den Taxifahrer einen Moment durhdringend an und rief dann in
akzentfreiem Khmer: »Ih gehe niht! Es maht Spaß! Ih mag diesen Körper!«
Das Personal loh entsetzt aus dem Zimmer, und das vietnamesishe Paar brah
in Tränen aus - angeblih hate das Mädhen nie zuvor ein Wort Khmer ge-
sprohen. Kurz darauf shlief sie ein. Jemand holte einen Mönh, der damit begann,
einen Sermon in Pali zu singen, und bald darauf wahte sie wieder auf, wieder ganz
unbesessen. Trotzdem verbrahte das Paar noh einige Tage in Phnom Penh, die sie
nutzt, um vershiedene Pagoden zu besuhen und sih in Anti-Geister-Maßnahmen
beraten zu lassen.
Man könnte vielleiht glauben, dass der Geisterglaube ein Phänomen ist, das nur
die abergläubishe Landbevölkerung betrift. Aber das stimmt niht. Eine weitere
Geistergeshihte nämlih erzählte mir eine Bekannte, die im »Cambodiana«,
einem der größten Hotels der Stadt, arbeitet. Es überrasht mih niht, dass es dort
Gespenster geben soll, denn es ist ein Ort, der aus einem Stephen-King-Roman
stammen könnte: Riesig, alt und anonym, mit langen Gängen, die mit ingerdikem
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