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Norwegerwitze
Als ih hier paddelte, bin ih diesem Skorpion niht begegnet, dafür aber unzähligen
Ameisen. Die shwedish-norwegishe Grenze verläut miten durh den See, sodass
ih mir das Land, in dem ih paddeln wollte, aussuhen konnte. Die Ameisen be-
vorzugten die norwegishe Seite. Das kann zwar entsetzte Paddler wie mih über-
rashen, wird aber siher keinen Shweden verwundern. Es bestätigt nur das Gefühl
santer Überlegenheit, das die Shweden ihren skandinavishen Nahbarn ge-
genüber empinden. Auh nahdem die Shweden 1909 in einem Akt der Großzü-
gigkeit Norwegen freigegeben haben, das zuvor unter shwedisher Herrshat
stand, sind beide Länder noh aufs Engste durh eine Hassliebe verbunden, die sih
immer mal wieder in Witzen Lut maht.
Die Norwegerwitze haben die ualität von Ostfriesenwitzen. Das Besondere ist,
dass die Rolle der Ostfriesen, von Shweden aus gesehen, die Norweger innehaben,
von Norwegen aus gesehen, jedoh die Shweden, wobei der Inhalt der Witze der
gleihe bleibt. Das beweise nur, so die Shweden, wie anstekend der shwedishe
Humor sei. Nehmen Sie beispielsweise den hier: Ein Shwede fährt durh eine kleine
norwegishe Ortshat. Plötzlih ist die Straße vor ihm verstopt von einer Beerdi-
gungsprozession. Erstaunt, so viele Trauernde in einem so kleinen Ort zu sehen,
kurbelt er das Fenster herunter und fragt einen Shaulustigen: »Wer ist denn
gestorben?« Der Norweger antwortet: »Ih bin mir niht siher, aber ih denke, es
ist der Typ im Sarg.«
Oder den: Ein Shwede und ein Norweger sitzen im Auto. Sagt der Shwede zum
Norweger auf dem Beifahrersitz: »Geh doh mal raus und guk nah, ob das Blink-
liht geht.« Also steigt der Norweger aus und stellt sih vors Auto. Der Shwede
shaltet das Blinkliht ein und sagt: »Und?« Darauf der Norweger: »Geht. Geht
niht. Geht. Geht niht. Geht. Geht niht …«
Aber wer wollte auh in Norwegen paddeln, wo Motorjahten und Jetboote riesige
Wellen aufwerfen und es niht mehr nah Waldboden und Holz, sondern metallish
nah Motoröl rieht? Auf shwedisher Seite geht es ruhiger zu. An Holzstegen sind
kleine Segler, Ruderboote oder Kanus vertäut. »Die Erde gehört uns niht, wir
haben sie nur von unseren Kindern geliehen«, lautet einer der Leitsprühe shwedis-
her Ökologen.
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