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Die Guten gehen in die Natur
Wenn das Kanu in der dünnen Silberspur des Mondes hinaus auf den See gleitet, wo
Land und Wasser ununtersheidbar werden und der Himmel am Bootsrand beginnt,
im Dunkel der Naht, an den Rändern des Nihts, hört man die Elhe shreien.
Ein, zwei Tiere fangen irgendwo an, das Rufen springt von Ufer zu Ufer, andere
fallen ein, senden nervöse Wellen aus, ein Eho steht hoh über dem Boot. Es klingt,
als umringten die Tiere diht gedrängt den ganzen See. Ihr Rufen shwillt an, ein
langes Klagen, ein weiher, zermürbender Ton, der der Einsamkeit hier draußen
entspriht, dem ungesiherten Körper auf dem Wasser; ein Ton, der tröstlih ist und
shwer und menshenfern, und im Shlafsak hallt er lange nah.
»Wir Nordeuropäer sind irgendwann alle aus dem dunklen Wald gekommen«,
shreibt die große shwedishe Shritstellerin Kerstin Ekman in ihrem enzyklopädis-
hen Werk »Der Wald. Eine literarishe Wanderung«. Der Wald ist das, was Sh-
wedens Landshat prägt und in der Vorstellungswelt der Menshen eine wihtige
Rolle spielt. Der Wald ist Lebensraum und zugleih Projektionslähe für einen un-
gebremsten Freiheitsdrang. Während sih in Kontinentaleuropa die Großstädte als
Orte herausbildeten, an denen es sih freier atmen und individuell leben lässt, steht
im Norden der Wald symbolish für Ehtheit, Reinheit und Eigensinn. Nur in Süd-
shweden mit seinen Feldern und Wiesen lihten sih die Wälder. Jenseits der Strände
bleibt hier der Horizont ofen. Für einen Moment. Ehe die endlosen »Nadelstreifen«
rehts und links der Fahrbahn wieder diht und dunkel werden, die sih jedem, der
durhs Land fährt, ins Gedähtnis brennen.
Shweden ist eines der waldreihsten Länder der Erde. Etwa fünfzig Prozent der ges-
amten Staatslähe sind mit Nadel- und Mishwäldern bedekt. Die Forstwirtshat
ist einer der wihtigsten Wirtshatszweige. Der größte Anteil des Holzes wird in Zel-
lulosefabriken verarbeitet, die die europäishe Papierindustrie beliefern. Für das
Holz, das noh 1957 den Fluss Klarälv hinuntergelößt wurde, häte man mehr als
20 000 Tielader gebrauht. Heute sind nur noh Touristen und Manager auf
Teamtraining mit selbst gebauten Flößen auf dem Klarälv oder dem Götakanal un-
