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und Bäkereigeshät im Innenhof des Kronhus, eines ehemaligen Zeughauses aus
roten Ziegeln, bietet neben Riesenzimtshneken, Kanelkringlor, und Trüfeln auh
eine Süßspeise aus Eiweiß, Zuker, Shokolade und Kokosraspeln an, der früher die
Gleihsetzung mit dunkler Hautfarbe einfältige Namen verliehen hate und die mit-
tlerweile aus nahvollziehbaren Gründen in »Shokokuss« und »Dikmann« umget-
aut wurde. Bei Munk heißt sie in optimistisher Einshätzung der menshlihen
Kreativität »kalla den vad du vill« - »Nenn ihn, wie du willst«.
Die Stadt aber, die wild entshlossen ist, Abbild und Heimat einer bunten, eth-
nish gemishten Gesellshat des 21. Jahrhunderts zu werden, ist Malmö. Für
Wohnungssuhende, die sih niht zwishen Göteborg oder Stokholm entsheiden
wollen, ist Malmö seit einigen Jahren zur Alternative geworden. Die Hauptstadt der
Provinz Skåne boomt. Sie hate noh keine Zeit, sih in den diizilen Konkurren-
zkampf der beiden eitlen Großen einzumishen. Für viele Zuwanderer bietet sie die
Möglihkeit, das Leben niht am Stadtrand oder in Vorortgetos zu fristen. Rosen-
gård, das Viertel, in dem die meisten Einwanderer leben, liegt im Zentrum von
Malmö. Und da niemand sein Kind im Sportverein oder der Shule des eigenen Vier-
tels anmelden muss, mishen sih auh in Shwimmbädern, Kindergärten und auf
Shulhöfen Altshweden mit Neushweden. »Was vermissen Sie von Malmö, das Sie
in Stokholm niht inden? «, wurde die in der Hauptstadt lebende Comicautorin Liv
Strömquist von der Zeitung Dagens Nyheter gefragt. »Einen Moslem in der Innen-
stadt«, sagte sie.
Wie shwierig die ungewohnten Mishungsverhältnisse allerdings noh sind, zei-
gen immer wieder ausbrehende Krawalle: Autos brennen, Shüsse fallen, miten im
Zentrum. Niht alle Muslime können sih damit abinden, dass sie jüdishe Nah-
barn haben. Ausshreitungen gegen Juden und Atentate auf jüdishe Einrihtun-
gen sind keine Seltenheit. 2009 musste sogar ein Tennismath des Davis Cup zwis-
hen Shweden und Israel vor leeren Rängen statinden. Bürgermeister und Stadt
wussten sih angesihts der hassgeladenen antiisraelishen Demonstranten vor dem
Stadion niht anders zu helfen.
Ein difuses Angstgefühl mahte sih in jener Zeit breit, als auf einmal jeder
vierte Malmöer ein Zuwanderer war. Viele Einwohner zogen von der Stadt weg aufs
Land. Die Bibliothekarin Catharina Norén wollte diesem Angstgefühl etwas entge-
gensetzen und grif eine Idee auf, die vom Rokfestival im dänishen Roskilde stam-
mte. Sie bereitete eine Ausleihaktion für lebende Büher zum Malmö-Festival vor.
Die futuristishe Stadtbibliothek verlieh Menshen, um die sih Vorurteile ranken.
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