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sih in Umeå niht verlaufen, und wer weiß, wo in Arvika das Selbstbe-
dienungslokal ist, wird auh in Varberg auf der Suhe nah einem smörgåsbröd
gleih zum quadratishen Marktplatz laufen. Die Struktur dieser Kleinstädte, die
häuig in den Fünfzigerjahren entstanden sind, ist ebenfalls ein Import aus
Amerika.
Vor der Stadt gibt es ein riesiges Areal mit Baumärkten und Einkaufszentren, in
denen es von der Matratze über Rasenmäher, Kleinwagen und Alpenveilhen bis hin
zu Regenkleidung und Zimtshneken alles zu kaufen gibt. Ein Kreisverkehr führt
in den Ort hinein, ein Kreisverkehr führt aus dem Ort hinaus, und es kann passier-
en, dass man sih beim zweiten Kreisverkehr fragt, ob es niht doh erst der erste ist,
weil man vom Ort rein gar nihts bemerkt hat. In jedem Fall empiehlt sih: Blinker
an. Im Kreisverkehr wird links geblinkt, solange man niht ausfährt, dann erst
rehts. Ih vermute, dass für diese Regel all die Orientierungslosen sorgten, die stun-
denlang im Kreis kreisten auf der Suhe nah der Stadt.
Selten sind diese Kleinstädte gewahsen. Und wenn, dann ist davon nihts mehr
zu sehen, weil die alten Innenstädte der Modernisierung zum Opfer ielen; das his-
torishe Rathaus, die Kirhe und die Holzhäuser am Markt wurden weggerissen und
durh Beton ersetzt.
Viele der Kleinstädte sind erst Mite des 20. Jahrhunderts entstanden, nah Ent-
würfen auf Papier. Sie sind so rehtekig, als häten die Stadtplaner die Straßen ein-
fah parallel zu den Kanten des Papiers verlegt. Wenige Anliegerstraßen führen um
einen Marktplatz herum, auf dem es Folgendes garantiert immer gibt: 1. das Selbst-
bedienungslokal. 2. den ICA-Supermarkt. 3. die Post. 4. die Imbissbude namens gat-
ukök mit vier Arten von Würsten, die zwar vershieden aussehen, aber gleih süß
shmeken. 5. das fastighetsbyrå, der örtlihe Immobilienmakler, der jenen hilt, die
sih hier ansiedeln wollen, und jenen, die es in die Fluht shlägt. Die Gründe so-
wohl für das eine wie für das andere können die gleihen sein.
Zum einen ist man aus der Stadt shnell wieder draußen, man lebt also eigentlih
immer noh in der Natur. Zum anderen muss man auf das Gefühl, mit der Zeit zu
gehen, niht verzihten, denn zumindest theoretish lebt man ja in einer Stadt. Die
ist glükliherweise niht groß genug, um sih darin zu verlieren oder, shlimmer,
von der Zivilisation angekränkelt zu werden.
Einkäufe lassen sih in einem Rutsh erledigen. Von fremdländishen Produkten
wird man niht unnötig verwirrt. Erst in den letzten Jahren hat sih der Markt aus-
ländishen Lebensmitelketen geöfnet. Der Supermarktriese Coop verkaut mitler-
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