Travel Reference
In-Depth Information
Schweden und die anderen
Wie überall siedeln sih auh in Shweden Menshen, die niht von Geburt her zur
shwedishen Kultur gehören, bevorzugt in Großstädten an. Nur in Helsingborg,
Uppsala und in der Bergarbeiterstadt Kiruna nördlih des Polarkreises begegnete ih
außerdem noh Indern, Griehen oder Italienern. hai-Restaurants, Pizzaservices,
Kebab-Stände oder spanishe Tapas-Bars sind Produkte der Großstadt. Die Aufwer-
tung der gewöhnlih etwas shlihten shwedishen Kühe, die gern mal aus Tuben
kommt (niht nur Wurst, Käse und »Kaviar«, auh Marmelade gibt es in der Tube),
ist den vershiedenen Einwandererwellen der letzten fünfzig Jahre zu verdanken.
In den Sehzigerjahren kamen Jugoslawen und Italiener ins Land, um als Bil-
liglöhner auf den boomenden Werten zu arbeiten, später waren es politishe Flüht-
linge aus Krisengebieten, aus Ungarn, Südafrika, dann aus Chile und in den Ahtzi-
gerjahren aus Iran und Irak. Die meisten von ihnen leben in Vororten wie Stokholms
Alby oder Rinkeby oder im Malmöer Stadteil Rosengård, in dem der shwedishe
Fußballstar Zlatan Ibrahimović aufwuhs. Auh Deutshe sind in den letzten Jahren
eingewandert. Die Deutshen, die vor allem im medizinishen Bereih arbeiten, wird
man allerdings im Zug nah Rinkeby, der im Volksmund »Orientexpress« heißt,
niht inden. Den Deutshen ging es in Shweden auh vor mehreren hundert Jahren
shon besser als anderen Einwanderern. Als Arhitekten und Handwerker aus Nord-
deutshland Stokholm erbauten, hate Birger Jarl mit der Hansestadt Lübek einen
Vertrag geshlossen, der ihnen großzügige Privilegien einräumte. Sie haten die
gleihen Rehte und Plihten wie die shwedishen Mitbürger, konnten sih in Gilden
und Brudershaten organisieren und das Amt des Bürgermeisters ausüben. Die Ver-
ständigung war kein Problem; Shwedish war als Variante des Platdeutshen in
norddeutshen Fürstentümern des Mitelalters bekannt, und im Stokholm jener Zeit
herrshte ohnehin ein großes Sprahengemish.
Zeitweise kamen so viele Deutshe, dass man befürhtete, sie würden die Ein-
wohnerzahl der Shweden in den Shaten stellen, jedenfalls brahten sie die Hälte
des Steuereinkommens auf. In der Altstadt erinnert heute noh die Tyska Kyrkan
daran, die deutshe Kirhe, neben der tatsählih eine Linde steht.
Search WWH ::




Custom Search