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lokalen für Unterhaltung sorgen. Die malerishe Insel Singö maht mit ihren privat-
isierten Ufern allerdings einen so übertrieben unshwedishen Eindruk, als wolle
sie ihren ausländishen Gästen unbedingt ein Heimatgefühl vermiteln. Sommer-
häuser versperren die Zugänge zum Wasser. Teure Anwesen thronen über der Küste,
shneiden den Wanderweg kurzerhand ab. Nur manhmal führt ein shmaler Pfad
zu einem Bootssteg, wo ein Shild mit dem ungewöhnlihen Hinweis prangt, dass
diese Badestelle inklusive Grill von allen benutzt werden darf.
Der Süden ist weitläuig. Eine Hügellandshat aus geshwungenen Wiesen und
Wäldern prägen das Hinterland der Küste. Vereinzelte Bauerngehöte, stille An-
wesen. Hier ist insgesamt weniger los, abgesehen von Nynäshamn, einem kleinen
Hafen, in dem sih Segler, Touristen, Jahtbesitzer, Tagesauslügler aus Stokholm
oder Reisende trefen, die mit der Fähre von Gotland kommen. Der Hafen brodelt
vor sommerlihem Leben. Die Cafés sind voll, der Weißwein glitzert im Glas, die
Marktstände sind diht umringt, und der Fish sieht so frish aus, als könnte er doh
aus der Ostsee stammen …
Für die Stokholmer liegt der beliebteste Shärengarten dort, wo er am leihtesten
zu erreihen ist: im eigenen Vorgarten. Vom Strandvägen in Östermalm oder von
Slussen aus sind sie mit der Fähre in zwanzig Minuten auf der Auslugsinsel
Fjäderholmarna, wo sih mit Meerblik Kafee trinken oder shik dinieren lässt. Re-
gelmäßig laufen Shife nah Blidö oder Grinda aus, wo man Kajaks leihen und die
Naht in der Jugendherberge oder einer Ferienhüte verbringen kann. Und wer et-
was auf sih hält und genug Geld in der Tashe hat, fährt hinaus auf die Partyinsel
Sandön, besser unter Sandhamn, dem Namen ihres Hafens, bekannt, wo hippe
Clubs und Bars den Sommer über das Nahtleben bestimmen. Sandön dürte dem
Südseetraum der Jünglinge im legeren Anzug und der edel gebräunten Damen an
Bord der Auslugsshife am nähsten kommen, da die Insel komplet von Sand-
stränden umgeben ist.
Auf Runmarö ist es dagegen still. Hier gibt es selten Touristen, und die wenigen
Einheimishen, die das ganze Jahr über auf der Insel leben, haben sih Fahrrad-
rikshas zugelegt, mit denen sie Kinder und Kartofeln transportieren. Autos sind
verboten. Mit kleinen Mopeds und Elektrowagen holpern die Sommergäste über die
ungeplasterten Wege inmiten blaubeerübersäter Wälder, die drei verstreute Sied-
lungen miteinander verbinden. Nah Gatan gelangt man vom Fähranleger zu Fuß.
Hier verbringt der Literaturnobelpreisträger Tomas Tranströmer mit seiner Frau,
einer ehemaligen Krankenshwester, den Sommer. Sein shlihtes Holzhaus steht
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