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Brüken hinaus ins Salzwasser der Ostsee. Hier haben die großen Passagierfähren
ihre Ankerplätze, von hier laufen die kleinen Motorboote und Dampfshife in den
Shärengarten aus. Das Wasser, vom Liht aufgeladen, lässt leuhtend sprühende
Lutspiegelungen entstehen, die die Gebäude am Ufer mit einem Goldshimmer
überziehen und das Blatgold am heater »Dramaten« noh glänzender ersheinen
lässt. Für diese Shönheit zahlen Stokholmer die teuersten Miet- und Immobilien-
preise im ganzen Land. Ihre Stadt ist auh die Stadt der Illusionen, die Stadt, in der
man, obwohl alles nah und fußläuig ersheint, unglaublih viel Zeit damit ver-
bringt, am Wasser entlangzugehen, eingehüllt in Gespinste aus Liht.
Wer beispielsweise mal eben vom Einkaufsbummel in der Altstadt hinüber auf
die Museumsinsel Skeppsholmen will, um sih eine Ausstellung anzusehen, sollte
niht der Täushung erliegen, Skeppsholmen sei von Stadsholmen nur einen Katzen-
sprung entfernt. Denn dazwishen liegt Wasser. Um dieses zu überwinden, ist man
zu Fuß shon mal eine halbe Stunde unterwegs, weil einfah keine Brüke kommt
und man über Norrmalm umgeleitet wird, ehe man wiederum an Blasieholmshamn
vorbei über die Skeppsholmsbron endlih die Insel Skeppsholmen erreiht, wo natür-
lih das Museum mitlerweile geshlossen hat. Da könnte man doh all die Holme
an den Halmen nur noh malmen! Hier empiehlt sih: Tretboot mieten. Motorboote,
Segler, Fishkuter, Kanus, Auslugsshife prägen das Stadtbild. Wer lieber von
sprahlihen Brüken als von shwankenden Booten getragen wird, der lege einfah
einen stok, was Baumstamm oder Pfahl heißt, von holme zu holme, also von Insel
zu Insel, und kann Stokholm, die »Pfahlinsel«, problemlos betreten. Der Name
rührt daher, dass große Teile der Gamla Stan, einshließlih des Reihstagsge-
bäudes, auf Pfählen im Shlamm stehen.
Auh die Viertel Södermalm, Östermalm, Norrmalm, Kungsholmen, Skeppshol-
men wurden nah ihrer natürlihen Beshafenheit benannt; sie sind malm oder
holm, also Inseln oder Sandhaufen mit Felsen.
Östermalm, das teuerste Viertel, ist an seinen herrshatlihen Wohnungen
entlang der vornehmen Strandvägen am Ufer leiht erkennbar. Norrmalm, heute vor
allem Einkaufs- und Büroviertel, ist Beispiel einer der konsequentesten
stadtplanerishen Umgestaltungen nah dem Zweiten Weltkrieg und war damit Vor-
bild für andere Städte wie Warshau oder Hamburg. Gebäude aus den Sehziger-
jahren prägen die Straßen. Besonders im Klarakvarteren wurden die historishen
Häuser abgerissen, um Platz zu shafen für ein U-Bahn-Netz, breite Straßen und
moderne Büros. In den Jahrzehnten nah dem Krieg wuhs die Einwohnerzahl um
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