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Die Frauen wären allerdings shön blöd, wenn sie zeigen würden, dass sie das
von Anfang an durhshaut haben. Erstens haben sie nihts dagegen, dass ihr Haus
immer dem neuesten tehnishen Standard entspriht, und zweitens könnten sie mit
ungezügelter Leidenshat überhaupt niht umgehen. Das heißt niht, dass sie kalte
Liebhaberinnen wären, wie sih das die Erinder des Nationalharakters für die Da-
men ausgedaht haben. Es heißt aber auh niht, dass sie sih ungezügelt der Lust
hingeben würden, wie es in Filmen über Shweden in den Sehzigerjahren suggeriert
wurde. Der Skandalilm »Sweden, Heaven and Hell« des Italieners Luigi Scatini
aus dem Jahre 1968 mahte Shweden dafür bekannt (und im prüden Amerika dafür
verrufen), freizügig, für alles ofen, ja geradezu übersexualisiert zu sein. Sobald die
Junisonne niht mehr untergeht, so die einshlägige Projektion aus dem Ausland,
sind große, blonde, nakte Menshen zwishen den Shären pausenlos am Kopulier-
en und halten nur inne, um mit einem Shluk Selbstgebranntem die Leidenshaten
weiter anzuheizen. In Deutshland soll die Bezeihnung »Shwedenilm« angeblih
auf pornograishe Inhalte hinweisen. In Amerika versuht man, den Sex-Appeal
von dünnem Bier oder zählüssigem Massageöl durh Werbeslogans zu steigern, die
das Adjektiv swedish enthalten.
Die shwedishe Einstellung zum Sex ist tatsählih unverkrampt. Sie wirkt in
ihrer Direktheit und ihrem Pragmatismus allerdings eher ernühternd als erotisier-
end und erinnert mih an die mehanistishen Bedienungsanleitungen aus dem
ostdeutshen Auklärungsbuh »Denkst du shon an Liebe?«. Dank solher Anlei-
tungen wurde ih sahlih und unklebrig über die Fortplanzungsvorgänge
aufgeklärt. Auh shwedishe Shulkinder wissen bereits, dass Sex nihts mit Sünde
zu tun hat, sondern Planung und Organisation erfordert, um ungewollte Shwanger-
shaten und Geshlehtskrankheiten zu vermeiden. Shweden gehört zu den ersten
Ländern, die sih mit Familienplanung beshätigten. Shon 1933 gründete Elise
Otesen-Jensen, eine Norwegerin, die mit einem Shweden verheiratet war und zu
den Vordenkerinnen einer gesellshatlih geregelten Familienplanung zählte, die
Nationale Organisation für Sexuelle Information (RFSU). Die RFSU gibt es heute
noh. Ähnlih wie die Bundeszentrale für gesundheitlihe Auklärung informiert sie
über Verhütungsmethoden, Kinderplanung, Shwangershat und startet Anti-Aids-
Kampagnen. Sie stekt auh hinter der Idee, Sexspielzeug in Apotheken zu
verkaufen. Seit Kurzem kann man in allen Filialen des staatseigenen Monopolbe-
triebs ganz unshmuddelig Dildos, Penismassageringe und Geishakugeln erwerben,
Letztere zum Training der Bekenbodenmuskulatur, wie es heißt.
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