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leiht studieren konnten, verlängert sih das Wesen der Bewohner Lapplands über-
rashend frei ins Unendlihe. Shon in den strahlenden Gesihtern der Kiruner war
das zu erahnen. Man gibt vor, sih mit Sakgassen, Gruben und der Eintönigkeit der
Birken abzuinden. »Niin se on, ja niin se voi olla - So ist es, und so wird es
bleiben«, ein weiterer pingstlerisher Shmerzenssatz. Man hat sih mit den
Rauheiten des Klimas arrangiert und fügt sih wegen der Touristen auh ins Bild
des einsamen, harten Hundeshlitenführers mit Eis im Bart.
Dahinter jedoh tut sih Erstaunlihes. Da bauen die Leute Lapplands einen
Raumshifhafen, der sie als Erste in Europa mit einem Mal allen irdishen Begren-
zungen enthebt. Im Januar 2007 wurde der Spaceport Shweden in der Nähe von
Kiruna eingeweiht. Shon bald wird man von hier aus einen shwedishen Raum-
touristen im SpaceShipTwo für zweieinhalb Stunden und 155 000 Euro 110 Kilometer
hoh ins All und sih selbst endgültig ins ersehnte Zentrum der Weltöfentlihkeit
shießen. Nur in New Mexico gibt es einen weiteren Stützpunkt von Virgin
Galactic, der ersten kommerziellen Raumfahrtgesellshat. Aber New Mexico kann
den Freizeitastronauten keine Nordlihter bieten. Hier mahen das shwedishe Wel-
traumunternehmen Rymdbolaget, das Shwedishe Zentralamt für Zivillutfahrt,
Lutfartsverket, und das Eishotel in Jukkasjärvi gemeinsame Sahe, damit Miter-
nahtssonne, Polarlihter und die mit Rentieren durh unwegsames Gelände
ziehenden Nomaden auh in shwerelosem Zustand von außerhalb der Erdatmo-
sphäre betrahtet werden können. Shon seit 1924 wird Lappland als Testgelände der
Lutfahrt genutzt. Am See Luossajärvi probierte die shwedishe Lutwafe englishe
Flugzeugmotoren aus, und 1961 ging auf dem Raketenstartplatz Esrange die erste
Testrakete hoh.
Rymdbolaget gefällt das Gelände auh deshalb, weil im Falle von Unglüken und
Abstürzen die Zahl der Toten durh die geringe Besiedlung in Grenzen gehalten
werden kann. Die Hundeshlitenführer, deren Streke ausgerehnet die Absturzge-
gend kreuzt, sollten sih und ihre Hunde beizeiten versihern …
Anbetung des Lichts
Der Hundeshlitenführer, dem wir begegneten, trug kein Eis im Bart. Es war Som-
mer, und er war ein shmaler Junge mit blondem zerzausten Haar, der halb nakt
auf einer Leiter stand, um Nägel in das Dah eines Holzhauses zu shlagen. Er trug
eine Rapperbrille und einen sonnenverbrannten Rüken zur Shau und kam zu uns
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