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keiten deutlih auf. Beispielsweise sheint die Landshat mit ihren tiefen Wäldern
und Seen so ursprünglih, wie es in Deutshlands gehegten Auen nie denkbar wäre,
gleihzeitig erinnert sie mit Fauna und Flora an das, was man kennt. Auh das
shwedishe Lebensmodell wird mit seiner lässigen, unhierarhishen, ofenen Art
leiht zum ins Ideal vershobenen Eigenen.
Oder wie Aris Fioretos, der ehemalige shwedishe Kulturbotshater in Berlin, es
formulierte: »Wir sind gewissermaßen das, was die Deutshen am liebsten morgens
im Spiegel sehen würden: sih selbst minus die Geshihte des 20. Jahrhunderts.«
Verbindung nach Europa
Für Skandinavier sind die Fähren so selbstverständlih wie für uns die Deutshe
Bundesbahn. Ob es kleine Autofähren sind, die zwishen vorgelagerten Inseln und
in den Shären verkehren, oder Seilwindefähren, die wie auf dem Stora Le in Dals-
land zwei Ortsteile an gegenüberliegenden Seeufern verbinden, oder ob es die
großen Fraht- und Passagierfähren auf Ostsee und Nordsee sind, die Unterhaltung-
sprogramme und Kapitänsmenü anbieten und mit Sauna und Bibliothek ausgestat-
tet sind; der Anblik von Fähren löst bei Skandinaviern Zufriedenheit aus. Für ein
Wohenende buht man sih gern mal in einer der Luxuskabinen von Viking Line
oder Stena Line ein, um nah der Überfahrt nah Rostok, Oslo oder Kopenhagen
ausgeshlafen einen Stadtbummel zu mahen. Auh das Trinken maht duty free
mehr Spaß.
Ebenso umstriten wie bei uns die Privatisierung der Deutshen Bahn war der
Verkauf der großen Fährreederei Scandlines, die bis vor Kurzem noh der Deutshen
Bahn AG und dem Dänishen Ministerium für Transport und Energie gehörte. Seit
Juni 2007 ist ein Konsortium unter Führung von Allianz Capital Partners GmbH,
Münhen, der neue Eigentümer. Mit der Finanzkrise hat sih allerdings auh die
Lage im Fährgeshät vershlehtert. Immer wieder werden Überlegungen zu mög-
lihen Anteilsverkäufen laut, und im Sommer 2012 hat die shwedishe Konkurrenz,
Stena Line, shon mal fünf Ostseefährrouten von Scandlines übernommen.
Diese Unruhe in den Eigentumsverhältnissen wird niht gern gesehen, denn die
Fähren stellen trotz Billiglieger und Öresundbrüke immer noh die verlässlihste
Verbindung zum kontinentalen Europa dar. Ohne sie käme man sih noh abgele-
gener vor.
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