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Plüshhausshuhen mit wärmespeihernden Magnetitsohlen, und jeder Zweite hat
die Wände seines fritidshus mit weißer Magnetitfarbe gestrihen, die ebenfalls
Wärme speihert, und zwar, wie ih vermute, 24 Stunden lang. LKAB brauht dafür
1,6 Prozent des gesamten Stroms in Shweden.
Wandernde Menschen
Aber das alles spielt sih nur am Rande der allgemeinen Aufmerksamkeit ab, und
an diesem Rand, an dieser Aufmerksamkeitsklippe, hinter der es steil nah unten
geht, leben auh die Samen. Lappland gehört zu Sápmi, dem Land der Ureinwohner
des Nordens, das Nordnorwegen, Nordinnland und die Kolahalbinsel in Russland
einshließt. Das shwedishe Sápmi gehört den Samen allerdings niht, weder über-
noh unterirdish, obwohl sie wie jeder andere Eigentümer dafür Steuern zahlen.
Während shwedishe Bauern ihr Land vererben und verkaufen können, dürfen die
Samen ihre Seen, Wälder und Hohebenen nur benutzen. Und dort, an diesem Rand
der Aufmerksamkeit, haben solhe Sprühe wie »Wir waren shon immer hier!«
oder »Das ist unser Land!«, die an jedem samishen Stützpunkt, in Museen und
Freilutausstellungen unüberhörbar den Eigentumsanspruh geltend mahen, niht
die erwünshte Wirkung. Der leiht hysterisierte männlihe Spreher, der die Tour-
isten in Dokumentarilmen in das Leben der Samen einführt, bringt die gerehte
Sahe ebenfalls niht voran. Eine Gleihberehtigung ist noh in weiter Ferne. Im-
merhin gibt es das »Sameting«, eine Art Parlament in Kiruna, das seit 1993 im
shwedishen Reihstag beratende Funktion hat. Dabei haben die Samen reht; sie
waren die Ersten. Grabfunde gehen bis ins 8. Jahrhundert zurük, Arhäologen
fanden samishe Asbestkeramik, die sie auf 1500 Jahre vor unserer Zeitrehnung
datierten. Handelsreisende des shwedishen Königs übershriten dagegen erst im
16. Jahrhundert den Polarkreis, und als Carl Linneaus 1731 seine botanishe und
ethnograishe Forshungsreise durh Lappland antrat, war Sápmi shon weitgehend
kolonialisiert. Linné fand seine Reise durh Lappland niht shön. Er verglih sie mit
der grausamen Strafe für ein Kapitalverbrehen. Shuld daran waren vor allem die
Moore, die ihn am Vorwärtskommen hinderten. »Bei jedem Shrit ging das Wasser
bis ans Knie … Unsere Stiefel waren voll kalten Wassers, denn an vielen Stellen war
der Grund noh gefroren.« Gummistiefel gab es im 18. Jahrhundert noh niht.
Doh auh als das praktishe Shuhwerk endlih erfunden war, hielt sih die Absh-
eu vor dem Moor. Moore waren gefährlih und vershandelten die Landshat.
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