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weit verbreiteten Haltung liegt, grundsätzlih auf alles Burmesishe stolz zu sein.
Kritik, zum Beispiel an der Regierung, dem Militär oder shlehten Straßen, sollte
erst vom burmesishen Gesprähspartner kommen. Dann kann man durhaus da-
rauf einsteigen, shließlih sind die Einheimishen niht blind. Beginnt jedoh der
Fremde damit, ihr Land shlehtzumahen, sind sie shnell gekränkt. Am besten ver-
pakt man Kritik in einem Lob, etwa nah folgendem Muster: Burma hat die shön-
sten Pagoden der Welt, aber an den Straßen könnte man vielleiht noh arbeiten.
Ausländishe Geshätsleute beshweren sih häuig über Willkür und Lang-
samkeit der Behörden, die zudem Burmesen bevorzugt behandeln würden. Einer der
Gründe dafür ist vielleiht, dass das Land sehzig Jahre nihts anderes getan hat,
als sih die Ausländer möglihst vom Leib zu halten. Es wurde ja alles, was von
außen kam, als Bedrohung für das herrshende System gesehen. Selbst auf interna-
tionale Sanktionen hat die Politik immer nur damit reagiert, das Land noh mehr
von der Außenwelt abzushoten. Die Linie hieß immer: Wir lassen uns vom Aus-
land nihts vorshreiben. Vermutlih ist die neue Öfnung des Landes und die Suhe
nah ausländishen Investoren in manhe Kreise von Politik und Verwaltung ein-
fah noh niht durhgesikert.
Eine gewisse Unsiherheit spielt auh im persönlihen Umgang mit Ausländern
eine Rolle. Shließlih war jeder Kontakt zu ihnen viele Jahre unerwünsht und zog
sofort die Aufmerksamkeit der Geheimpolizei auf sih. Insofern tut man lieber gar
nihts als etwas Verkehrtes. Ein Beispiel dafür mag die Erteilung von Visa für
Journalisten sein. Man stellt sih naiverweise vor, dass es im neuen Myanmar jetzt
ganz einfah sei, ein Pressevisum zu bekommen, aber: mitnihten!
Tatsählih konnte auf die Anfrage bei den Botshaten in Berlin und Bangkok,
was ih dafür tun müsste, um ein Kamerateam ins Land zu bekommen, niemand
sagen, wer dafür zuständig sei, weil es so etwas nie gegeben hate. Shließlih beka-
men wir von der Botshat in hailand eine Faxnummer, an die wir unser Gesuh
shiken sollten, und später eine Telefonnummer. Man versiherte uns immer
wieder, unser Anliegen werde bearbeitet - so lange, bis die Regenzeit anbrah und
man niht mehr drehen konnte. Nah deren Ende versuhten wir es wieder; diesmal
über die Botshat in Deutshland. Hier lief es nah dem gleihen Muster ab.
Shließlih versuhte ih das Ganze psyhologish zu ergründen. In vielen
Ländern Asiens ist es üblih, lieber gar nihts zu tun, wenn die Gefahr besteht, man
könnte etwas falsh mahen. Es gab einen neuen Informationsminister, und wie
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