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Vom Wesen der Burmesen
Dieser Reim ist etwa genauso dämlih wie der Versuh, ein Volk - oder in diesem Fall
die Bevölkerung eines Vielvölkerstaates - über einen Kamm zu sheren. Aber ih
kann es ja mal versuhen.
Die Burmesen werden, je nahdem, wer über sie spriht, als ofen, herzlih und
sorglos oder als eingebildet, angeberish und misstrauish beshrieben. Größer kön-
nten die Gegensätze gar niht sein. Ih habe viele Ausländer, die bereits lange in
Burma leben, gefragt, wie sie die Einheimishen sehen. Am besten gefallen hat mir
die Antwort von Lisa Fedeli, der Besitzerin des Restaurants L'Opera in Rangun. Die
Italienerin, die seit fast zwanzig Jahren im Land lebt, meint, der Untershied zu an-
deren Asiaten sei, dass die Burmesen westlihen Humor verstünden. Da ist zweifellos
etwas dran. hais zum Beispiel haben keinerlei Gefühl für Ironie, mit Burmesen
kann man nah kurzer Anlaufzeit wunderbar lahen. Es kommt wohl niht von unge-
fähr, dass diverse inhatierte Oppositionelle bekannte Komiker waren. Gern erzählt
wird in diesem Zusammenhang die Geshihte des Comedians Zaganar, der für
Witze wie den folgenden zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden war - die Gener-
äle fanden seinen Humor niht witzig:
Trefen sih drei Geshätsleute, einer aus Amerika, einer aus England und einer
aus Burma, um zu sehen, wer am besten prahlen kann. Der Amerikaner fängt an:
»Ih kenne einen Landsmann, der den Atlantishen Ozean durhshwommen hat,
ganz ohne Beine.« Daraufhin der englishe Geshätsmann: »Das ist niht gut
genug. Ih kenne einen Engländer, der den Kanal durhshwommen hat, ohne Arme
und ohne Beine.« Sagt der Geshätsmann aus Burma: »Das ist immer noh niht
gut genug. Unsere Regierung regiert seit ahtzehn Jahren ganz ohne Kopf.«
Vermutlih hängt es auh damit zusammen, in welher Form und welher Bez-
iehung man jemandem begegnet und in welher Position. Als Tourist, der Geld bringt
und in keiner Form eine Konkurrenz oder Bedrohung für die neugierigen Burmesen
darstellt, wird man generell freundlih behandelt und trift auf große Hilfsbereit-
shat, selbst wenn das burmesishe Gegenüber keinen direkten Vorteil davon hat.
Die Menshen lieben es, sih und ihr Land vorteilhat darzustellen, was siher an der
