Travel Reference
In-Depth Information
So gerüstet kann man die etwa halbstündige Fahrt in die Stadt antreten. Im
Flughafengebäude selbst wird man ganz siher von Taxifahrern angesprohen wer-
den, draußen vor der Tür kostet die Fahrt nur die Hälte. Viele Hotels und Guest-
houses, auh die günstigen, lassen ihre Gäste abholen.
Wenn man aus einer der hronish verstopten und von Smog geplagten Mega-
Citys in Südostasien kommt und nah Rangun hineinfährt, wird man überrasht
sein, wie großzügig und grün die Stadt mit ihren breiten Alleen und alten Bäumen
angelegt ist. Zwar wurde ein Teil des Baumbestandes bei dem verheerenden Zyklon
Nargis im Jahr 2008 zerstört, doh Rangun wird seinem historishen Ruf als
»Gartenstadt Asiens« immer noh gereht. Ein überwältigender Anblik ist das er-
ste Autauhen der Shwedagon-Pagode am Horizont, die wie eine riesige goldene
Kuppel über der Stadt thront. Shließlih gibt es heute kaum noh eine Großstadt,
deren Skyline niht von Hohhäusern, sondern von religiöser Arhitektur dominiert
wird. Dieses Bauwerk ist wie kein anderes das Wahrzeihen der Stadt, ihr größtes
buddhistishes Heiligtum und übrigens shon seit dem frühen zwanzigsten
Jahrhundert Trefpunkt für politishe Aktivitäten und die Unabhängigkeitsbewe-
gung.
Für mih war Rangun shon zu Zeiten der Diktatur die shönste Stadt Asiens.
Die morbide, verfallene Praht dieser Stadt, die ohne Werbung für westlihe
Produkte auskam, ebenso ohne eine funktionierende Straßenbeleuhtung, Nah-
tleben und Touristenmassen, hate eine Aura, die man nirgendwo anders inden
konnte.
Der melanholishe Shleier der Vergänglihkeit, der über den verfallenden Kolo-
nialbauten und den wenigen Shoppingmalls lag, ist inzwishen einer Aufbruhss-
timmung gewihen, die sih niht nur in Leuhtreklamen und der frishen Farbe
manifestiert, die überall den brökelnden Putz übertünht. Überall spürt man die
Hofnung auf eine neue Zeit, und die Menshen wirken wie aufgewaht. Rangun
rüstet sih für die Zukunt, doh immer noh sheint die Stadt ein Geheimnis zu
haben, einen doppelten Boden, von dem man nur ahnt, was sih darunter abspielt.
Vielleiht liegt es daran, dass die Militärs in der Vergangenheit nah einer Phase
der Liberalisierung immer wieder einen Rükzieher gemaht haben, dass man dem
Frieden niht traut, oder auh daran, dass die Expats, die man hier trift, immer
noh herrlih dubios sind und auf die Frage, was sie denn hier mahen, von niht
näher speziizierten »Geshäten« sprehen.
Search WWH ::




Custom Search