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Geld ist ein anderes Problem, auh als Popstars sind die Mädhen knapp bei
Kasse. Wai Khaing Hnins Muter verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf
von Shweineleishsalat auf der Straße. Und trotz ihres neuen Ruhms können sih
die Mädhen manhmal kaum den Bus leisten, um zu ihren Autriten zu kommen.
Lalrin Kimi, die unter dem Künstlernamen Kimmy autrit, wuhs in einem Berg-
dorf im Kahin-Staat nahe der Grenze zu Indien auf und lebt heute mit ihren
Geshwistern in Rangun. Auh Ah Moon kommt aus dieser Gegend. Trotz ihrer un-
tershiedlihen Herkunt sehen sih die fünf in erster Linie als Vertreterinnen einer
neuen Generation, die mit den alten Ressentiments der vershiedenen Volksgruppen
nihts mehr anfangen kann. Was sie für die Zukunt planen, erklärt Htike.
»Bevor die Regierung ihre Politik änderte, konnten wir nur Liebeslieder und
traurige Songs singen. Aber jetzt interessieren sih die Leute für Demokratie und
Politik. Jetzt dürfen wir auh darüber singen. Wir haben jetzt Meinungsfreiheit.«
Ah Moon hat shon einen Song für das neue Album geshrieben. Er heißt »Come
Bak Home« und ist ein Aufruf an Millionen Exil-Burmesen, in ihr Heimatland
zurükzukehren. Die Mädhen selbst träumen von einer Karriere in Asiens Pop-
Mekka Südkorea oder in Amerika. Und dies könnte niht länger nur ein Traum
bleiben.
»Wir verkörpern das neue Myanmar, und unsere Band steht im Rampenliht der
internationalen Medien«, erzählt Ah Moon, »vielleiht haben wir die Chance, unser
nähstes Album in Los Angeles aufzunehmen. Und wenn wir keinen Erfolg dort
haben, was soll's? Dann kommen wir zurük.«
Sie vershränkt die Arme und maht wieder ihren Shmollmund. Sie übertreibt
ein bisshen, denke ih und nike. Ein paar Wohen später bekomme ih eine Mail,
dass sämtlihe Interviewanfragen küntig über eine amerikanishe Platenirma
laufen. »Me N Ma Girls go Hollywood« titelt die Myanmar Times einen Tag später.
Ein ganz anderes Kaliber ist die Indie-Rok-Band Side Efect, die im Ausland in-
zwishen bekannter ist als in Burma selbst. Ih hate die Jungs bereits in einem
Fernsehilm über Ranguns Punkszene (»Yangon Calling«) gesehen, wäre aber nie
auf die Idee gekommen, die lebendigen und gut gelaunten Musiker mit den depress-
iven Gestalten des Films in Verbindung zu bringen, der einen seinerzeit im Westen
sehr beliebten verquälten Grundton hate, wonah geknehtete Burmesen keine
Zukunt haben. Geshuldet war dieser Ton meist den Medien. Vor dem politishen
Rihtungswehsel war es praktish unmöglih, Geshihten zu verkaufen, in denen
Burmesen vorkamen, die niht ganz shreklih liten. Ih habe es nie so empfunden,
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