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Junta, denn Burma galt während des letzten halben Jahrhunderts als Mitglied der
Ahse des Bösen, ein Land, dessen einzige Verbündete Nordkorea, mit dem es an-
geblih noh vor wenigen Jahren an Bombenplänen bastelte, und der große Bruder
China waren. Plötzlih sheint alles ganz anders. So als häten alle darauf gewartet,
dieses Land wie einen lang vermissten Freund zu umarmen. Nur zu gern und mög-
lihst shnell möhte man Folter, Tote und Bürgerkrieg vergessen, selbst die Militärs
sind niht mehr so shlimm, seit sie die Uniform abgelegt haben und im Parlament
sitzen. Ein notorisher Shurkenstaat ist plötzlih Everybody's Darling.
Die Begeisterung der westlihen Staaten ist politish und wirtshatlih nur zu
gut zu verstehen, denn auh wenn Burma oiziell als eines der ärmsten Länder der
Welt gilt, ist es reih an Rohstofen und liegt geograish an einer Shlüsselposition
zwishen China und dem Indishen Ozean. Kein Wunder, dass die Amerikaner und
die Europäer jetzt rash versuhen, shon an China verloren geglaubtes Terrain gut-
zumahen. Eine Überrashung war vor diesem Hintergrund die Entsheidung der
Regierung, ein hinesishes Dammbau-Projekt zu stoppen. Mit dem geplanten
riesigen Myitsone-Damm im Norden Burmas am Beginn des Ayeyarwady-Flusses
sollte die hinesishe Provinz Yunnan mit Strom versorgt werden - von einem Land,
das unter täglihen Stromausfällen leidet. Außer zu Zwangsumsiedlungen vor Ort
häte der Damm zu veränderten Wasserständen des Ayeyarwady, der Lebensader
Burmas, geführt. Auh Proteste gegen eine hinesishe Kupfermine werden eher un-
terstützt als behindert. Der Dammbau-Stopp und die politishen Reformen sind Sig-
nale, die der Westen versteht: Das neue Burma will den Trend stoppen, eine Art
hinesishe Provinz zu werden, und wird vom Westen deshalb mit Geld geradezu ge-
lutet. Es herrsht eine gewisse Goldgräberstimmung im Land, vergleihbar mit der
nah dem Zusammenbruh des Ostbloks. Niht umsonst redete man früher als An-
alogie zum Eisernen Vorhang gern vom »Bambus-Vorhang«. Und wie seinerzeit in
Osteuropa wollen jetzt viele Leute in Burma Geld mahen.
Alles verändert sih mit rasender Geshwindigkeit. In Rangun wird renoviert, ge-
baut und abgerissen, was das Zeug hält, und die Hotelzimmerpreise haben sih in
kurzer Zeit verdoppelt. Sie sind zwar immer noh ershwinglih, aber nur weil jetzt
alle Welt dort hin will, gibt es ja niht plötzlih mehr davon. Nur mehr Leute, die sie
haben wollen. Wer also in seiner Zeitplanung eingeshränkt ist oder in ganz bestim-
mten Hotels absteigen möhte, tut gut daran, rehtzeitig zu buhen. Für alle ander-
en gilt: Irgendein Hotel oder Guesthouse indet sih immer, nur hat es halt vielleiht
niht den Standard oder die Lage, die man sih wünsht.
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