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ihrer einstigen Kolonie gaben, auf Deutsh verwendet man häuig den Namen
Birma. Burma und Birma leiten sih aufgrund untershiedliher Aussprahen von
den Bamar, also den Burmesen oder Birmanen, her, die mit siebzig Prozent die
größte ethnishe Volksgruppe stellen. Da es jedoh 152 weitere Volksgruppen wie die
Shan, Mon, Chin, Kahin, Naga, Wa und Palaung gibt, ist der Begrif Myanmar, der
bis ins elte Jahrhundert zurükgehen soll, vermutlih sogar angebrahter. Er wurde
seit den 1920er Jahren immer wieder ins Spiel gebraht und entspringt den
Bestrebungen, einen einheitlihen Begrif für alle Volksgruppen zu inden und sih
gleihzeitig von der Kolonialzeit und deren Namen zu distanzieren. Allerdings
sprehen Oppositionspolitiker immer noh von Burma. Sie kritisieren, dass über die
neuen Namen Myanmar und Yangon nie demokratish abgestimmt wurde. Ver-
standen wird im Zweifel jedoh alles …
Das wenige, was man hierzulande über Burma/Myanmar weiß, ist von unserer
europäishen Lebenswirklihkeit so weit entfernt, dass es etwas Märhenhates hat.
Das Tollste ist allerdings, politish und märhendramaturgish gesehen, dass am
vorläuigen Happy End dieser Geshihte eine Lihtgestalt steht, die es ganz allein
mit den Finsterlingen in Uniform aufgenommen und das Land quasi im Alleingang
in die Staatengemeinshat zurükgeführt hat: Aung San Suu Kyi.
Natürlih ist es niht ganz so einfah, aber »he Lady«, wie sie von Freund und
Feind respektvoll genannt wird, ist die einzige Person der burmesishen Politik, die
außerhalb von Fahkreisen ein Begrif ist, eine aristokratish anmutende Dame mit
Frangipani-Blüte im streng zurükgestekten Haar, Trägerin des Friedensnobelpre-
ises und ein politisher Popstar wie Che Guevara, Nelson Mandela oder Evita Perón.
Ihr, die insgesamt fünfzehn Jahren unter Hausarrest stand, ist es zu verdanken,
dass es plötzlih wieder politish korrekt ist, nah Burma zu reisen. Sei es als west-
liher Politiker oder als Tourist.
Dabei hate sih Suu Kyi jahrelang für Sanktionen und gegen jede Art von Tour-
ismus ausgesprohen, eine Haltung, die andere Oppositionspolitiker kritisierten. Ein
Regime, das sih freiwillig fast dreißig Jahre isoliert habe, könne man nur durh
Kontakt zur Außenwelt ändern: politishe Reformen würden dann ganz automatish
kommen. Inzwishen spriht sih auh Suu Kyi für den Tourismus aus, und bei den
Besuherzahlen ist jede Menge Platz nah oben. Nur knapp 14 000 Deutshe bere-
isten das Land im Jahr 2011, das benahbarte hailand dagegen eine halbe Million.
Wie dem auh sei - endlih muss man sih niht mehr fragen, wem der Tourismus
nützt oder shadet, ob er gut ist für die Bevölkerung oder für die Geshäte der
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