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Land der Latschen und der Longyis
Burma ist eines der wenigen Länder Asiens, dessen Bewohner noh ihre traditionelle
Traht im Alltag tragen. Der Gaungbaung der Männer, eine Art Turban mit ab-
stehenden Lappen an der Seite, wird zwar nur noh zu oiziellen Anlässen wie
Hohzeiten angelegt, doh dem Longyi begegnet man praktish überall.
Der Longyi ist ein Wikelrok für Männer und Frauen und verleiht seinen Trägern
automatish eine natürlihe Eleganz, da er übertriebenes Tempo und hektishe Bewe-
gungen gar niht zulässt. Leider wird er, zumindest bei den Männern, immer mehr
durh Hosen verdrängt. Herren, die im Longyi würdevoll und exotish aussehen, wer-
den durh Hosen zu staubigen Bewohnern der Driten Welt degradiert.
Dabei ist der Longyi aus den vershiedensten Gründen ausgesprohen praktish
und bequem: Nah dem Essen kann man den Knoten lokern; der Longyi eignet sih
als Sitzunterlage, unter die man seine Füße steken kann, wenn man damit niht auf
andere Leute oder ein Buddha-Bildnis zeigen will; man kann den Beinen Lut
zufäheln; und Frauen ziehen ihn beim Baden einfah bis auf Brusthöhe hoh. Ist er
shmutzig, kann man ihn wenden. Eng in der Taille geshnürt, man muss es er-
wähnen, maht der Longyi auh einen ziemlih sexy Hintern.
Während die meist karierten Longyis für Männer immer gedekte Farben haben,
kann es bei den Frauen shon mal lamboyant zugehen: Blumenmuster, hinesishe
Designs, sogar gefährlihe Graikmuster im Siebziger-Jahre-Stil sieht man gelegent-
lih. Für formelle Anlässe trägt man häuig das aheik-Motiv, ein traditionelles
helles, buntes Wellenmuster aus alten königlihen Zeiten, das durh die Wellen des
Ayeyarwady inspiriert worden sein soll.
Eigentlih ein quadratisher Stofstreifen, wird der Longyi an der Seite zusammen-
genäht und so zu dem typishen Shlauh, Männer knoten ihn vor dem Bauh,
Frauen wikeln ihn seitlih. Traditionell trägt die Frau dazu eine kurzärmlige Bluse,
der Mann ein westlihes Hemd oder eines mit kleinem Stehkragen, ot auh einfah
nur ein T-Shirt.
