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Niemand kann für ihre Siherheit garantieren. Ihre Bodyguards dürfen keine Waf-
fen tragen, und wenn irgendjemand versuhen sollte, sie umzubringen, dann wären
das natürlih unbekannte Banditen.«
Der Pomelo-Salat mit Garnelen war köstlih, sharf, süß und fruhtig. Das mür-
rishe Hausmädhen hate sih selbst übertrofen, wie alle ihr bestätigten.
»Meinen Sie«, fragte ih, »dass Miss Suu Kyi mir ein Interview geben würde?
Man könnte das mit einem kleinen Team drehen, inoiziell, und vielleiht in ihrem
Haus. Wir rihten uns da ganz nah ihr.«
»Ja«, iel M. ein, »und wenn sie niht über Politik reden will, dann vielleiht über
ihren Hausarrest. Jeder möhte doh wissen, was man sehzehn Jahre allein in
einem Haus treibt.«
Eine brillante Idee, fand ih. U Kyi Wins Läheln gerann zu einer Maske, und er
klopte gegen sein Hörgerät, das ein quietshendes Geräush wie von einer Rük-
kopplung von sih gab.
»Tut mir leid«, sagte er. »Wie bite?«
Nahdem ih mein Anliegen zweimal wiederholt hate, hate er sih ansheinend
eine Strategie zurehtgelegt und versprah, sein Bestes zu tun.
M. versiherte ihm, dass seine anwaltlihen Bemühungen natürlih entsprehend
vergütet würden, und ih nikte eifrig.
»Wenn Sie wissen möhten, was sie die ganze Zeit allein gemaht hat«, sagte U
Kyi Win und mahte eine Kunstpause. »Nun«, setzte er wieder an, »sie hat gemalt.
Sie ist eine sehr begabte Künstlerin.«
Vor mir taten sih ganz neue Perspektiven auf: Die Widerstandskämpferin mit
dem edlen Proil, wie sie allein im Garten sitzt und auf den idyllishen See blikt,
dabei Aquarelle malt und mit mir über die Einsamkeit spriht. Jeder Kultursender
der Welt würde mir das aus den Fingern reißen.
»Was malt sie denn?«, erkundigte ih mih. »Kann man die Bilder irgendwo se-
hen?«
»Nun«, sagte U Kyi Win, »ihr Stil ist … sehr modern. Sie können die Bilder sogar
kaufen. Letzens wurden einige für hundert Dollar pro Stük zugunsten politisher
Gefangener verkaut. Vielleiht möhten Sie die Bilder in der Parteizentrale anse-
hen? Wir könnten Sie auf dem Rükweg in die Stadt dort absetzen.«
Jetzt ging alles ganz shnell. Ih überprüte mein Bargeld, und auh M. drükte
mir ein paar hundert Dollar in die Hand. Ganz klar, Bilder der Nobelpreisträgerin,
im Hausarrest gemalt, waren eine tolle Wertanlage. M. shikte das Hausmädhen
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