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»Wenn das so einfah wäre«, seufzte ih. Shließlih durte ih niemandem von
meiner geheimen Mission erzählen. Allerdings erfuhr ih ganz nebenbei, dass an-
geblih der französishe Filmregisseur Luc Besson in der Stadt weilte, der gerade in
hailand das Leben von Aung San Suu Kyi verilmte; für mih ein weiterer Ansporn,
unbedingt ein Interview mit der »Lady« zu bekommen.
Inzwishen war mein Zimmer fertig, bestehend aus zwei Beten mit geblümten
Polyesterdeken, aber immerhin mit Aircondition und eigenem Bad. Nah einer
Dushe mahte ih mih auf den Weg zum Strand Hotel.
Das Strand war in so ziemlih jeder Hinsiht das Gegenteil des Motherland Inn 2,
eine Orgie in Teak, Lak und Seide in einem imposanten weißen Kolonialgebäude in
der Nähe des Flusses und unstreitig Ranguns erste Adresse. Große Ventilatoren dre-
hten sih träge unter der Deke der Lobby, und zwei Frauen bearbeiteten die glän-
zenden Holzoberlähen mit wohlriehendem Öl.
M., eine im Gegensatz zu den winzigen Burmesen geradezu walkürenhate
blonde Shweizerin von statuenhater Eleganz, erwartete mih bereits zum Lunh im
Restaurant, das bis auf uns beide und diverse Kellner fast leer war. Fast.
»Sieh niht hin«, zishelte ih ihr zur Begrüßung ins Ohr, »da hinten in der Eke
sitzt Luc Besson.«
»Wer?« M. ixierte den driten Gast, dessen Name ihr ofenbar nihts sagte, etwas
zu aufällig. »Ah, der dike Belgier.«
»Wieso Belgier?« frage ih.
»Er hat so einen Akzent, ih habe ihn mit dem Kellner reden hören. Außerdem
hat er mih komish angeglotzt.«
»Das, meine Liebe, ist ein berühmter französisher Regisseur, der gerade das
Leben von Aung San Suu Kyi verilmt.«
Wir saßen in Ratanmöbeln mit weihen Kissen, shielten zu Luc Besson und
knabberten lekere Kleinigkeiten wie Foie Gras auf karamellisierten Äpfeln. Dann
rief M. ihren Fahrer an. Ihre Absätze klakerten über den Marmorboden der Lobby
und shrekten das Personal auf. Der Portier versheuhte Kinder, die vor dem
Eingang Postkarten und Souvenirs verkauten, und riss die Wagentür auf.
»Wir müssen auf die andere Flussseite«, meinte M. und redete auf Burmesish
auf den Fahrer ein. Als wir die Brüke überquert haten, zerfaserte die Stadt zuse-
hends ins Dörlihe. Die Häuser wurden laher und barakenhat, die Straßen
staubiger, bis wir an einen shmalen Flusslauf kamen, an dem große, moderne Vil-
len standen. Ein mürrish dreinblikendes Hausmädhen, das ganz ofensihtlih die
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