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fallen. Shon allein, dass sie mih kenne, sei shlimm genug, denn wie mir ja siher-
lih bekannt sei, verweigere Burma Journalisten prinzipiell die Einreise. Am ein-
fahsten sei es, mih in ein Guesthouse einzumieten. Wo ih mih dann wirklih auf-
halte, sei eine andere Sahe. Das billigste Hotel sei das Motherland Inn 2, ih könne
es über das Internet buhen.
Das überrashte mih, denn als ih das letzte Mal in Burma gewesen war, waren
das Internet und Mobiltelefone noh strikt verboten. Das Motherland Inn 2 kostete
sehzehn Dollar die Naht. Für den Preis konnte ih wenig falsh mahen.
Ih hate Burma seit der »Safran-Revolution«, jenem Aufstand der Mönhe im
Jahr 2007, niht mehr besuht, und war überrasht, wie modern und gelekt der neue
Flughafen-Terminal aussah. Nah dem Zoll erwartete mih ein junger Mann mit
einem Shild, auf dem mit Filzstit »Motherland Inn 2« geshrieben stand. Er sam-
melte mih und einige jugendlihe Bakpaker ein, die zumeist pärhenweise
autraten.
Der Transfer fand mit einem klapprigen grünen Überlandbus stat. Ih lehnte den
Arm aus dem Fenster und ließ mir den Wind ins Gesiht blasen. Nah einer halben
Stunde Fahrt lotste man uns in den Frühstüksraum des Motherland Inn 2, da die
Zimmer noh niht fertig waren.
Die neuen Gäste, ein Haufen zusammengewürfelter Nationalitäten, ingen sofort
an zu palavern und einander ihre Reisepläne zu erläutern, und innerhalb kürzester
Zeit kristallisierten sih Gruppen heraus. Der Langhaarige mit der thailändishen
Fisherhose und dem Camoulage-Unterhemd versuhte sih bei zwei Däninnen zu
positionieren, eine ängstlihe deutshe Studentin shloss sih einem unförmigen
Paar an, das sie höhstwahrsheinlih weder zu Drogen noh zu einem Dreier
überreden wollte. Aus dem Rahmen iel nur eine äußerst atraktive kanadishe Fam-
ilie. Jim und Chloë, die Eltern, waren um die Fünfzig, sie in Chinos und zerlatshten
Hermès-Loafern, er hate volle graue Loken und leuhtend blaue Augen wie ein
Husky. Der Sohn entsprah so ziemlih jedem Surfer-Klishee. Sie waren überras-
hend gut informiert.
»Hast du gehört, dass sie diese Bürgerrehtlerin freigelassen haben?« fragte Jim.
»Wir haben überlegt, ob wir mal zu der Parteizentrale fahren. Die Adresse steht im
Lonely Planet.«
»Und was wollt ihr da?«, erkundigte ih mih.
»Mal sehen. Vielleiht ist sie da.«
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