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Trishaw, kaufen auf dem Markt ein wenig Proviant ein und lassen sih zur Anleges-
telle bringen. Der Preis für die Boote wird übrigens niht nah Zeit, sondern nah
Entfernung berehnet.
Die Fisher des Inle-Sees sind wahrsheinlih die meistfotograierten der Welt:
Auf einem Bein am Hek ihres lahen Kahns balancierend, shlingen sie das andere
Bein um das Paddel und versetzen ihm krätige Stöße. So haben sie meist beide
Hände frei, um ihre kegelförmigen, reusenartigen Fishkörbe aus Bambus aus-
zuwerfen und einzuholen. Der Ruderer mit dem Strohhut vor den dunstig-blauen
Shan-Bergen ist das legendäre Bild, das jeder hier knipsen möhte, und wer früh
genug aufsteht, wird niht entäusht.
Allerdings sind die Fisher auh ein Beispiel dafür, wie malerish Elend sein
kann. Shließlih wünsht man sih, dass die Leute wenn shon arm, dann wenig-
stens glüklih sind. Solange die Sonne sheint und man durh den Suher einer
Kamera blikt, sieht ihr Leben dekorativ aus, die Realität ist leider ziemlih trist.
Das musste ih erfahren, als ih ein kleines Porträt über das Leben der Fisher
drehen sollte. Da man diese natürlih niht anrufen kann, fuhr unser Team einfah
mit einem ortskundigen Guide bei Sonnenaufgang auf den See hinaus, und wir in-
gen an zu drehen, ohne die Beteiligten vorher groß um Erlaubnis zu fragen. Bereit-
willig zeigte uns ein junger Fisher seine Rudertehnik und wie er in der Reuse mit
einer Art Dreizak herumstoherte, um die Fishe aufzusheuhen. Nah diversen
Versuhen und einer halben Stunde hate er einen kleinen Fish gefangen.
Normalerweise maht man sein Foto und fährt weiter. Bei dem anshließenden
Interview musste ih jedoh erfahren, dass er für ein Kilo Fish auf dem örtlihen
Markt gerade einmal umgerehnet 1,50 Euro bekommt, und auh die Frage, ob er
denn seinen Beruf trotzdem liebe, beantwortete er aus romantisierender Tour-
istensiht wenig zufriedenstellend: Da er keine Shulbildung habe und weder lesen
noh shreiben könne und auh niemals genug Geld verdienen werde, um in ein
größeres Boot zu investieren, bliebe ihm bis an sein Lebensende gar nihts anderes
übrig, als auf diese Art und Weise Fishe zu fangen und in einer shäbigen Bam-
bushüte am Ufer zu wohnen. Ih kam mir plözlih ziemlih oberlählih und
shleht vor. Daran änderte auh die kleine Spende nihts, die wir ihm für seinen
Zeitaufwand zukommen ließen. Eine zu große Spende, so hate der Guide gewarnt,
würde ihn nur dazu verleiten, niht mehr zu arbeiten und die Touristen anzubeteln.
Der Fisher glit mit seinem Boot davon, und das Plätshern springender Fishe
und die Rufe der Vögel mishten sih mit buddhistishen Gesängen, die ein Laut-
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