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Kein Wunder, dass die Briten das damalige Maymyo, benannt nah einem Colon-
el May und dem burmesishen Wort Myo für Stadt, zu ihrer liebsten Sommerfrishe
erkoren haten und ihre Administration während der heißen Jahreszeit in die Berge
verlegten. Zahlreihe Bauten im kolonialen Stil wie das berühmte und heute als
Hotel genutzte Candacraig oder der Craddok Court am Beginn der Burma Road,
einer im Zweiten Weltkrieg strategish wihtigen Nahshubstraße, die Burma mit
der südhinesishen Provinz Yunnan verband, erinnern an die Vergangenheit der
Stadt als »Hill Station«. Noh heute leben hier zahlreihe Nahfahren von indishen
Militärangehörigen und nepalesishen Gurkhas.
»Die Briten haben wenigstens etwas hinterlassen hier«, meint der Fahrer und
deutet auf die Kirhe der unbelekten Empfängnis, die unter shatigen Bäumen in-
mitten der Stadt steht, umgeben von einem Ensemble weiterer british anmutender
Bauten. »Was haben wir heute von den Chinesen? Die wollen nur alles rausholen
hier. Gas, Wasser, Edelsteine. Die Chinesen sind wie Shweine!«
Zur Bekrätigung rotzt er lautstark aus dem Fenster, eine Angewohnheit, die er
übrigens mit vielen burmesishen Männern teilt. Chinesen werden von vielen
Burmesen niht gemoht - gerade wegen ihres rüpelhaten Benehmens gegenüber
den Einheimishen. Staatsvertragsarbeiter, Geshätsreisende, vor allem aber ille-
gale Einwanderer: Immer mehr Chinesen bevölkern Burma. Und die Spannungen
im Shaten des politishen Umbruhs wahsen.
Der Taxifahrer erzählt die Geshihte, wie ein hinesisher Kunde es gewagt
habe, einen shlafenden Kollegen mit dem Fuß anzustupsen. Ausgerehnet mit dem
Fuß, dem unedelsten Körperteil für alle Burmesen, man stelle sih das vor! Der
Mann musste von der Polizei vor aufgebrahten Taxifahrern geshützt werden.
»Wenn die Chinesen so weitermahen und weiterhin so rüde sind, wird das irgend-
wann in Gewalt umshlagen«, fürhtet der Fahrer und spukt wieder aus. Chinesen-
Bashing ist groß in Mode.
Jetzt kommen wir an meinem Hotel an, leider keine koloniale Villa, sondern mod-
erne Bungalows, aber mit hübshen Vorgärten. Pyin Oo Lwin verfügt über
zahlreihe Übernahtungsmöglihkeiten in allen Preislagen, und die meisten sind
angenehm geplegt.
Alles ist hier in Lauf- oder vielmehr in Kutshenweite. Wer mag, kann sih von
Gharrys durh die Stadt kutshieren lassen, aber bei dem milden Klima und den
moderaten Höhenuntershieden bietet es sih an, ein Fahrrad zu mieten.
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