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eigenes Feuerkonzept. Der eine zündet das Holz mit dem Sporteil der Nación an,
und zwar ausshließlih. Der andere mit dem von Clarín, weil die mehr Farbe habe,
was besser sei für die Flammen. Der Drite sagt, welhe Zeitung, sei eigentlih egal,
nur vom Vortag müsse sie unbedingt sein, denn nur dann sei sie troken genug. Der
Vierte meint, die Zeitungsmethode sei eh fragwürdig. Viel besser gehe es mit einer
Aludose mit Löhern, in der man das Holz aufshihten kann … Nur in einem Punkt
sind sih alle einig: Grillanzünder, in Tuben, in Flashen oder in Würfeln, sind etwas
für Weiheier und verderben das Fleish.
Auh in der Holzfrage lässt sih endlos fahsimpeln: Eihe, quebraho oder
mezquite? Und wer gar kein Holz zur Verfügung hat und auf Grillkohle ausweihen
muss, der sollte wenigstens in der Lage sein, die Beutel mit guter Kohle - das sind
die mit den großen Stüken - von den Beuteln mit shlehter Kohle - das sind die mit
den kleinen Brökhen - per Abtasten im Supermarkt voneinander zu untersheiden.
Kurzum, das Anzünden des Feuers ist im Prinzip eine sehr komplizierte
Gleihung: Es gibt vershiedene Lösungswege. Welhen man wählt, ist eigentlih
egal - nur das Ergebnis muss stimmen. Sollten einige Gäste shon beim Entzünden
des Feuers zugegen sein, dann ist Fahsimpelei, praktisher Austaush von Asador zu
Asador, durhaus erlaubt. Streng verboten ist es allerdings, dem Asador Ratshläge
oder Tipps zu geben. Erst reht hat niemand ungefragt die Grillgabel zu ergreifen
oder gar eigenhändig das Grillleish anzutasten. Das wäre respektlos, so wie man
einem Fahrer niht ins Lenkrad greit.
Man tausht also beim Asado Erfahrungen und Tehniken aus, erzählt sih
Geshihten, darüber wie man einmal - weißt du noh, Jorge, damals in
Chascomús? - bei 100 km/h Sturm und Regen von links ein Feuer zum Lodern geb-
raht habe, mit nihts als Zeitung und Brennholz. Oder wie einst - weißt du noh,
Mauro? - dieser dämlihe Deutshe, der unbedingt helfen wollte, das Brot für die
Würsthen falsh geshniten hate, nämlih in dünne Sheibhen stat in Sandwih-
Portionen?
Auh all das meint Saer, wenn er von der »Heraufbeshwörung der Vergangen-
heit« beim Asado shreibt. Aber er meint auh die Heraufbeshwörung der kollekt-
iven Vergangenheit oder genauer gesagt: die Heraufbeshwörung einer erfundenen,
nie da gewesenen Vergangenheit. Jedenfalls feiert der Argentinier, mag er auh in
dritter Generation bei der Steuerinspektion oder in der Kinderabteilung der örtlihen
Büherei arbeiten, im Asado den Gauho in sih. Den Gauho, der einst durh die
Pampas rit, frei und niemandem untertan, und der sih dann und wann eine Kuh
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