Travel Reference
In-Depth Information
die Chilenen, die stellten ihnen ja alles zur Verfügung, Satelliten, Stützpunkte, alles«,
sagt López. »Die haben uns verraten.«
Für López persönlih war es - wenn man das so sagen kann - ein erfolgreiher
Krieg. Man shikte ihn auf eine Spezialmission nah der anderen, Brüken spren-
gen, feindlihe Flugzeuge sabotieren, ausspionieren, solhe Sahen. Hernah gab es
Tapferkeitsmedaillen und Orden für ihn. Aber die Inseln, die bekam Argentinien
niht zurük. Zu stark die britishe Übermaht. Abgesehen von der Lutwafe und
ein paar vereinzelten Heereseinheiten brah das argentinishe Militär zusammen wie
eine Armee aus Pappmashee. Es ielen 649 Argentinier, am 14 . Juni winkte man mit
weißen Fahnen und zog sih zurük.
Die Generäle haten erst demonstriert, dass sie kein Land führen konnten. Dann,
dass sie keine Wirtshat führen konnten. Und shließlih, dass sie keinen Krieg
führen konnten. Die shmählihe Niederlage im Südatlantik war der Sargnagel für
die Junta.
Als López und seine Kameraden heimkamen, geshlagen, ausgehungert, dezimiert,
wollte sie keiner empfangen: keine Konfeti-Paraden, keine Begrüßungsplakate. Sie
waren Loser. Eine nationale Shande, an die man niht erinnert werden wollte. »Die
Regierung hate uns uns einfah vergessen. Es gab nihts, keine inanziellen Hilfen,
keine Renten, keine Arbeit, keine psyhologishe Betreuung, nihts«, sagt López.
Depression, Sheidung, Arbeitslosigkeit: Inzwishen haben sih mehr Veteranen
umgebraht, als auf den Inseln gefallen sind. »Einerseits«, sagt Edgardo Esteban,
selbst Veteran und Autor eines Filmes über den Krieg, »war die Armee nie bereit,
ihre Fehler einzugestehen, und hat uns Wehrplihtigen die Shuld an der Niederlage
in die Shuhe geshoben. Andererseits hat uns die Gesellshat, die eigentlih für die
Invasion war, als Shwählinge aufgegeben und sieht uns als Kumpanen der Mil-
itärdiktatur.«
Unteroizier López sagt: Jetzt, wo mit den Kirhners erstmals jemand aus dem
Süden am Ruder ist, erst er und dann seine Frau, Patagonier, erst jetzt ist das alles
ein bisshen anders. Es gibt jetzt eine nationale Veteranenrente, sie bekommen eine
Krankenversiherung und Wohnraum. Und am 2 . April, zum großen Staatsakt zum
Jahrestag der Invasion, kommt shon mal das halbe Kabinet aus Buenos Aires einge-
logen und marshiert zum Malvinas-Denkmal, nur ein paar Straßen von López'
Büro entfernt. Man bringt neue Orden mit, auh López bekommt immer mal wieder
einen an die Brust gehetet. »Ein wenig Anerkennung haben wir ja shließlih
verdient«, sagt er.
Search WWH ::




Custom Search