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das weiß bisher niemand. Die Inseln haben durh den Fishfang das Pro-Kopf-
Einkommen des argentinishen Festlandes längst überholt. Und seine eigenen Öl-
und Gasreserven hat Argentinien so ershöpt, dass in Buenos Aires immer wieder
der Strom ausfällt und die Regierung dazu aufrut, den Gebrauh von Klimaanlagen
einzushränken. Da kämen ein paar Ölfelder eigentlih gerade reht.
Aber Unteroizier López zog damals niht für die Klimaanlagen in den Krieg, es
ging um die nationale Sahe.
Sehs Jahre zuvor haten die Militärs sih an die Maht geputsht. Haten Shrit-
steller, Journalisten, Künstler zu Zehntausenden gefangen genommen, gefoltert und
ihre Leihen in den Río de la Plata werfen lassen. Haten die Wirtshat stranguliert,
bis die Menshen auf die Straße gingen, demonstrierten, unter Lebensgefahr. Da ka-
men die Generäle auf die Idee, die nationale Karte zu spielen; dem eigenen Volk zu
zeigen, wer Herr ist im Südatlantik. »Die Regierung war ganz shön in Bedrängnis«,
erinnert sih Ramón López. »Vor unserer Aktion waren die Massen wütend, demon-
strierten auf der Plaza de Mayo.« Am Tag nah der Invasion stürmte das Volk wieder
auf die Plaza. Aber diesmal fahnenshwenkend, jubelnd, stolz. Wie nah einer ge-
wonnenen Fußball- WM . Das ganze Land brah in Freudendemonstrationen aus.
Nur wollte sih ausgerehnet Margaret hather niht ausgerehnet von einer
südamerikanishen Junta mit Sonnenbrillen, Shnurrbärten und Folterkellern aus-
gerehnet die Falklands entreißen lassen. Einen Arhipel, den die Briten seit 1690 für
sih reklamieren. Und der der britishen Navy als Stützpunkt stets gelegen kam. Also
holte sih hather Rükhalt bei Ronald Reagan, bei den benahbarten Chilenen, in
der UNO . Und shikte Atom-U-Boote, Flugzeugträger, Kampfjets, zur Rükerober-
ung.
Bei Ramón Lopez klingelt die Türgloke, es ist der Sandwihmann: »Huhn,
Shinken, Käse?« Lopez shütelt mit dem Kopf, fasst sih an den Bauh. »Bin auf
Diät!« Er saugt dafür shlürfend an seinem Metall-Strohhalm und trinkt seinen
Mate.
»Wir häten gewinnen können«, zisht es aus López hervor. »Die Briten haten
ihre Shife shleht gewartet, die Raketen trafen niht.« Aber die meisten von López'
Kameraden waren Wehrdienstleistende. 18- jährige Milhbubis, noh nie Shnee gese-
hen, ohne anständige Winterparkas, ohne Stiefel, ohne Essen. Sie hungerten sih
durh die Tage, froren sih durh die Nähte, misshandelt von den Oizieren der Mil-
itärdiktatur. Der Krieg: ein leihtes Spiel für die Briten. »Außerdem: Die Amis und
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