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Carlos blinzelt in die Sonne und gibt zum Abshied, ganz argentinish, ein Küsshen
auf die linke Wange. Im Hintergrund rausht das Wasser.
Ein Saudi-Arabien mit Pinguinen? Die Malvinas, Traum und
Trauma
Unteroizier Ramón López dahte: Mal wieder eine Übung. Oder mal wieder Stress
mit Walfängern oder mit der hilenishen Küstenwahe. So dahten die meisten sein-
er Kameraden, als sie plötzlih auf ihr Shif befohlen wurden. Erst auf hoher See, als
der Kapitän die Kriegslagge hissen ließ und die argentinishe Nationalhymne an-
stimmte, da wusste Marineinfantrist López: Jetzt geht es um mehr. Um die höhste
nationale Sahe, um niht weniger ging es an jenem letzten Märzsonntag 1982 : um
die Rükeroberung der Malvinas-Inseln aus der Hand der britishen Besatzer. »Wir
waren begeistert, euphorish«, sagt López.
Fast drei Jahrzehnte später sitzt López in einem Souterrain in Ushuaia. Er ist
57 , sein Haar ist inzwishen weiß, sein Körper, der Körper eines Elitesoldaten, ein
wenig birnenhat. Er erinnert an einen Joahim Fuhsberger, der sih shleht gehal-
ten hat. Durh das Fenster in seinem Büro sieht Ramón López die Beine der Tour-
isten vorbeilaufen. Hin und wieder kommt einer seiner alten Kameraden durh die
Türe und fragt um Rat. Ihn, den von der Regierung entsandten Leiter der örtlihen
Kriegsveteranenhilfe. Aber meistens sitzt López allein hier. Im Rüken die Fotos der
Gefallenen. Im Kopf die Erinnerungen.
In der Naht auf den 2 . April ging es los. López und seine Männer von der Kom-
mandoeinheit 40.1 . 3 waren aus ihrer Kaserne nahe Buenos Aires in den Süden ver-
shift worden - nah Port Stanley, wie die Briten sagen; nah Puerto Argentino, wie
die Argentinier sagen. Um elf Uhr nahts ging der Einsatz los, Codename Operación
Rosario. Der Autrag: den Gouverneurspalast und die Kaserne der Royal Marines
einnehmen, die argentinishe Flagge hissen, die »Falklands« wieder zu den »Malvi-
nas« mahen - und dann an die Nahhut vom Heer übergeben, alles ganz unblutig.
López und sein Trupp stürmten zuerst an Land, und alles ging glat: »Wir hatten die
Hosen voll vor Angst. Und es durte ja keinem Engländer ein Haar gekrümmt wer-
den, wegen des internationalen Ehos. Nur einshühtern und rükerobern. Und das
hat geklappt.«
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