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Vergangenheit, die nicht vergehen will - die
Militärdiktatur
»Erst werden wir alle Subersiven töten, dann werden wir die Helfer umbrin-
gen, anshließend die Sympathisanten, danah die Gleihgültigen, und zum
Shluss werden wir die Ängstlihen töten.«
General Ibérico Saint Jean, Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Mai 1977
Eine Anzeige in der Página 12 , es ist die Ausgabe vom 16 . Februar 2009 . Es sind ver-
washene Shwarz-Weiß-Fotos, so wie die Passfotos in den Siebzigern eben aussahen.
Ebenso shliht der Text: »Vicente Víctor Ayala, Jorge Sanuvia Acuña, Orlando Diego
Romero, Julio César Barozzi - festgenommen beim Verlassen des Clubs San Martín
in der Stadt Corrientes, um die Mitagszeit. Vershwunden seit dem 16 . Februar 76 .
Sie sind immer bei uns. Wir gedenken ihrer, wir lieben sie. Erinnerung, Wahrheit,
Gerehtigkeit! Compañeros, Verwandte und Freunde.«
Täglih inden sih diese Anzeigen. Und immer noh, im vierten Jahrzehnt nah
dem Beginn der Diktatur, ist die Rede von den desaparecidos, »Vershwundenen«.
Denn immer noh sind Zehntausende von Menshen vershwunden. Menshen, die
die Unvershämtheit besaßen, Juden, Intellektuelle, Kommunisten, Studenten, Gew-
erkshatler oder einfah nur Brillenträger zu sein; Shüler, die um Papier für den Un-
terriht baten; Studenten, die das falshe Magazin auf der Straße verteilten. Sie sind
einfah vershwunden, so wie Vicente, Jorge, Orlando und Julio. Von Männern in Zivil,
in Ford Falcons ohne Kennzeihen festgenommen, ohne Hatbefehl. Und seitdem ohne
jede Spur.
Die nationale Menshenrehtskommission ging nah dem Ende des proceso, des
»Prozesses der Nationalen Reorganisierung«, wie die Militärshergen in Orwell-
Spreh die Zeit zwishen 1976 und 1983 nannten, von etwa 10 000 Opfern aus. Die
Menshenrehtsorganisationen shätzen heute die Zahl dreimal so hoh ein.
Es war die sehste Militärdiktatur im Argentinien des 20 . Jahrhunderts. Militär-
juntas regierten in den Siebzigerjahren - abgesehen von wenigen Ausnahmen - in
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