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zu geben. So rihtig oiziell sei es noh niht, sein Projekt, und den Minister habe er
noh niht so ganz im Boot. Aber in ein paar Monaten, da könne er mehr sagen. Nur
so viel shon mal jetzt: Es geht um was ganz Großes. Um ein Bandoneon.
2000
Pesos,
für jeden argentinishen Shüler bezahlbar, auh in Raten abzustottern. Ganz aus
argentinisher Fertigung. Man sei ganz diht dran.
Fliplops an den Füßen, Pomade im Haar: Eine Tango-Nacht in
der Viruta
Es gibt Orte in Buenos Aires, an denen der Tango älter ist, traditioneller, glam-
ouröser. Es gibt Milongas, bei denen mehr Craks tanzen, bei denen man besser
gekleidet ist, wo es nur Shwule gibt oder wo vergoldete Spiegel an den Wänden hän-
gen. Aber es gibt keinen Ort, an dem der Tango so aktuell ist, so jetztzeitig und so
volksnah wie im Untergeshoss eines hässlihen Betonquaders in der Calle Armenia
1366
. In der Viruta.
Ein Donnerstag, kurz nah ein Uhr nahts. Die ersten amerikanishen Touristen
gehen shon nah Hause, sie haben morgen Besihtigungsprogramm. Die Argentinier
kommen erst jetzt, denn ab eins ist der Eintrit umsonst. Das heißt, die Milonga, die
Tangonaht, fängt jetzt erst an. Und sie wird - wie die meisten Nähte in Buenos
Aires - lang.
Es gibt hier Tangoabende mit Sextet, Kindertangokurse, Elektrotangonähte, aber
die meisten Abende sind so wie heute: vier, fünf, sehs Tangos, dann ein kurzer mu-
sikalisher Break mit Salsa oder Cumbia und dann wieder Tango. Die klassishe Mi-
longa eben.
Juan Domingo ist shon ein Weilhen da. Er ist fast
80
, Taxifahrer und hat im
Koferraum seines Peugeots immer ein paar shwarze Tangoshuhe liegen. So kann
er, wenn er in der Gegend ist und ohne dass es die Ehefrau daheim mitbekommt, in
der Viruta shnell mal ein paar Milongas und ein paar Walzer auf die Steinplatten
legen. Juan Domingo hat sih ein junges Ding geshnappt, sie könnte seine Enkelin
sein. Sie hängt mit geshlossenen Augen in seinen Armen, wie eine Shlafwandlerin,
jetzt tanzen sie shon die drite Milonga zusammen. Noh ein Tanz, noh ein Bier,
dann kommt das shlehte Gewissen. Dann wird Juan Domingo wieder in sein Taxi
steigen, brav sein Geld verdienen und der Ehefrau am nähsten Morgen aus tiefen
Augen klagen, wie shleht das Geshät doh wieder laufe.
