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In-Depth Information
a) Er zükt grundsätzlih niemals Blok und Bleistit, um eine Bestellung zu
notieren. Das speihert er im Kopf, und wenn es eine zehnköpige Reisegruppe ist, die
bei ihm Platz genommen hat und das elfgängige Menü in zwölf Varianten bestellt.
b) Er trägt stets mit Würde die jeweilige, und zwar meist shwarz-weiße, Klut des
jeweiligen Cafés.
c) Es ist für ihn selbstverständlih, dem Gast zu jedem Kafee ein Gläshen Wasser
und zu jedem Orangensat ein Stükhen Keks und zu jedem Bier ein Shälhen Chips
oder Erdnüsse dazuzustellen.
Und d) würde ein Kellner in Buenos Aires niemals seinen Gast fragen: »Darf es
noh was sein?« Zumindest niht in dem Sinne, dass damit gemeint wäre: »Mah
dih vom Aker, oder mah Umsatz.« Nein, als Gast eines Cafés in Buenos Aires ist
man Gast, von morgens früh bis abends spät, und notfalls eben nur mit einem einzi-
gen Cortado. Shließlih wissen die Kellner ja niht, ob sie es niht mit einem neuen
Borges oder Cortazar zu tun haben, der da als Gast vor ihnen sitzt und der sih auf
den Servieten Notizen für den nähsten großen Roman maht. Da will man niht
kleinlih sein.
Als Gast hat man sih im Übrigen grundsätzlih an einen freien Tish zu setzen:
Ein Tish, an dem einer sitzt, ist niht frei - auh wenn er dort seit sehs Stunden
sitzt, auh wenn der Tish für aht Personen ist, auh wenn das Café brehend voll
ist. Ein Argentinier käme niht einmal auf die Idee zu fragen, ob da noh frei wäre.
Denn wenn er ins Café ginge, um mit wildfremden Menshen zu sprehen, dann kön-
nte er ja auh gleih daheim bleiben.
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