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Argentinier durh die Steuererklärung mogeln, den Straßenverkehr und die Politik
und dann auh noh stolz sind auf ihre viveza criolla.
Wenn Diego also eines Tages zum Vorsitzenden des nationalen Shritstellerverb-
andes ernannt wird; zum Chefdirigenten am Teatro Colón; oder, ja warum eigentlih
niht, gleih zum Staatspräsidenten - und am besten zu allem gleihzeitig: Wundern
sollte man sih darüber besser niht. Ist ja shließlih niht irgendwer.
Für immer montags: El futbol de los lunes
Eigentlih steht alles fest: der Ort - Barrio Parque, an den Eisenbahnshienen in
Palermo; die Zeit - immer montags um
22
Uhr; und der Anlass - Fußballspielen.
Und dennoh beginnt spätestens jeden Donnerstag eine Hin-und-Her-Mailerei unter
den argentinishen Freunden, als ginge es darum, eine Partei zu gründen oder ein
Grundsatzmanifest für die Lösung der drängendsten Fragen des Planeten aufzu-
setzen: Julio shreibt, dass er wahrsheinlih kann, es aber noh niht genau weiß.
»Colo«, der »Colo« heißt, weil er rote Haare (colorado) hat, shreibt, dass man sih
doh mal grundsätzlih entsheiden müsse, ob man denn nun Zeit habe oder niht,
worauf Matías antwortet, er solle mal hier niht den Deutshen mahen, der sei ja
shließlih er, was »Champi« (er heißt »Champi« von hampiñón, weil er so klein
ist …) mit einem Nazi-Witz beantwortet, woraufhin Dan fragt, ob man niht endlih
fortfahren könne in der Organisation der Sahe an sih, bis man sih shließlih da-
rauf verständigt hat: Montag,
22
Uhr (niht später als
22
:
15
Uhr, mahnt Colo); Barrio
Parque; einziger Tagesordnungspunkt: Fußball.
Der argentinishe Mann brauht niht viel zum Leben, aber ein paar Dinge
brauht er: shöne Frauen, immer ordentlih tote Kuh zwishen die Zähne und seinen
Fußballabend. Es gibt alleine in Buenos Aires Hunderte von Fußballanlagen zum
Mieten. Anlagen wie die in Barrio Parque. Der Wirtshatsreporter von La Nación
spielt mit seinen Zeitungskollegen, der Kultusminister hat eine Runde mit ein paar
Regisseuren und Shauspielern - aber die meisten spielen mit den Freunden, die sie
shon aus Shulzeiten kennen. Denn wer in Buenos Aires aufgewahsen ist, bleibt in
Buenos Aires. Und bleibt seiner Fußballrunde treu. Wie immer.
