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den Che, und das gilt für Carlos Gardel. Für einen gilt das niht, er hat innerhalb
der argentinishen Vierfaltigkeit noh mal eine Sonderstellung: Diego Armando
Maradona.
Denn der kleine, meist fete Wushelkopf verkörpert all das, wofür Argentinien
steht. Was es sein könnte, was es so gern wäre - und was es tatsählih ist. All das,
die gloriosen Aufstiege und die mörderishen Abstiege, die überrashenden Wendun-
gen und die linkishen Triks, mit denen sih Diego Maradona durh das Leben sh-
lawinert, und überhaupt, das verwunderte Sih-die-Augen-Reiben darüber, dass man
überhaupt noh am Leben ist nah all dem Shlamassel - in Diego erlebt Argentinien
sih selbst.
Wenn man eine Telenovela entwerfen wollte mit einem Fußballer als Hauptigur -
shon der Autakt könnte niht besser geshrieben sein: Am 30 . Oktober 1960 als
Nummer fünf von aht Kindern geboren, wähst Diego Maradona in Fiorito auf,
einer der besonders elendigen Siedlungen im Elendsgürtel um Buenos Aires. Sein
Zuhause ist eine windige Hüte, in der es drinnen mehr regnet als draußen. Aber
der kleine Pummel hat den Umgang mit der Kugel raus, shon mit neun spielt er bei
den »Zwiebelhen«, den Cebollitas, der legendären Jugendmannshat von Argenti-
nos Juniors. Mit 16 spielt er in der Nationalmannshat, mit 22 holt er für Boca Juni-
ors den ersten Meistertitel: Pibe de oro heißt er da längst, »Goldbürshhen«.
Diego geht nah Spanien, zum FC Barcelona, der teuerste Spielertransfer seiner
Zeit. Die Stadt und er werden niht warm miteinander, er wehselt nah Neapel -
wieder für eine Rekordsumme. Seine große Zeit beginnt: Maradona shießt 1986 sein
eher mediokres Nationalteam in Mexiko quasi im Alleingang zum Weltmeistertitel.
1987 holt er für den SSC Neapel den ersten Meistertitel seit 60 Jahren und die Copa
Italia obendrein. 1989 gewinnt der Club den UEFA -Cup, 1990 nohmals die Meister-
shat - dank Diego.
Man kann in Argentinien an jeder Straßeneke DVDs mit den - wahlweise 120 ,
500 oder 1000 - shönsten Toren Diegos kaufen. Viele stammen aus jenen Ahtzi-
gerjahren, Diegos goldenen Jahren. Ot in Zeitlupe aufgelöst, damit man mitkommt
beim Zushauen, wie sih Diego durh die Heere gegnerisher Beine, die ihm entge-
gensäbeln, hindurhtänzelt - ein bisshen wie eine Primaballerina und ein bisshen
wie der Held eines Computerspieles, der sih niht sheren muss um die Gesetze von
Trägheit, Shwerkrat und was den Erdenbürgern noh so ihr Dasein ershwert. Un-
terlegt sind manhe dieser Filme mit Klavierkonzerten von Mozart, das passt gut zu
ihrer Grazie und Anmut.
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