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»Sohn einer verdammten Hure« - und andere
Nettigkeiten
Warnung: Leserinnen und Leser unter 21 sollten dieses Kapitel nur unter Anleitung
einer moralish gefestigten Person lesen, am besten mit einer Bibel unter der linken
Hand.
»Ey, Fetsak, wie geht's?«
»Ey, Verrükter, danke gut. Mensh, du Vollidiot, eht shön, dih zu tref-
fen!«
»Finde ih auh, Shwahkopf! Bei der Fotze meiner Muter, ih muss eigent-
lih in die Arbeit, aber, ey, Depp, hast du noh Zeit für 'nen Kafee?«
Auh wenn diese Sprahe nah einem bekiften Drehbuhautor für Teenie-Filme klin-
gen mag: Exakt so begrüßen sih in Buenos Aires soignierte Herren in Anzug und
Krawate. »Du verdammter Hurensohn«, sagt auf dem Tennisplatz der Soziologiepro-
fessor zum Belletristikverleger, wenn Letzterer Ersterem einen nihtretournierbaren
Aufshlag serviert hat. »Bei der Fotze deiner Muter«, sagt die distinguierte Dame an
der Boutiquenkasse, wenn sie die Kreditkarte niht shnell genug indet. »Die Hure
von Muter, die dih geboren hat«, murmelt die Diplomatin im Auto, wenn der Vor-
dermann an der grünen Ampel niht shnell genug auf das Gaspedal getreten ist. So
ist das nun mal in Argentinien. Ein vollständiger deutsher Satz, so haben wir das
in der Shule gelernt, enthält Objekt, Subjekt und Prädikat. Ein argentinisher Satz,
so bekommen es shon die kleinen Kinder beigebraht, enthält ein Shimpfwort, einen
Fluh und eine Beleidigung. Ein amerikanisher Psyhologe hat vor Kurzem herausge-
funden, dass in seinem Land im Shnit fünf Prozent der Arbeitsplatzunterhaltung
und zehn Prozent der Freizeitkonversation aus Shimpfwörtern besteht. In Argentini-
en dürte das Verhältnis in allen Lebensbereihen bei um die 90 Prozent liegen.
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