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währte sich die Gemeinschaft. 1402 wurde
der wohl berühmteste unter ihnen, der Pi-
rat Klaus Störtebeker, in Hamburg hinge-
richtet.
Der Machtverlust des Bündnisses be-
gann mit dem Erstarken der Landesherren
im Ostseegebiet, wo Städte den Interessen
der regierenden Fürsten untergeordnet
wurden. Ein anderer Grund war die Ent-
deckung Amerikas, die den bisher domi-
nierenden Ostsee-Nordseehandel nun in
überseeische Gebiete ausdehnte. Der stol-
ze und mächtige Städtebund verlor nach
und nach an Bedeutung und war zu Beginn
des 17. Jahrhunderts nur noch dem Namen
nach ein Bündnis. Der Dreißigjährige
Krieg 1618-48 brachte die Auflösung. Der
letzte Hansetag fand 1669 statt.
Dennoch, der Einfluss der Hanse ist bis
heute sichtbar. Vielen Städten gelang erst
durch die Hanse der Aufstieg, und der
Reichtum zu dieser Zeit manifestiert sich
nicht zuletzt durch die Architektur, die vie-
lerorts noch heute erhalten ist. Bei einem
Spaziergang durch die vier ehemaligen
Hansestädte Estlands kann man noch ar-
chitektonische Perlen aus der Hansezeit
entdecken. Die mittelniederdeutsche Spra-
che der Gemeinschaft, die eine Lingua
franca des Mittelalters war, beeinflusste
auch die Entwicklung der estnischen Spra-
che, die gewisse Begriffe und Worte adap-
tierte.
1980 wurde die „Hanse der Neuzeit“
gegründet, die wieder den Hansetag feiert,
ein fröhliches Mittelalterfest, das jedes
Jahr in einer anderen Mitgliedsstadt statt-
findet. Lokale Hansetage werden jeden
Sommer in Tartu abgehalten.
Termine sowie weitere Informationen
über die alte und neue Hanse findet man
auf der Website www.hanse.org/de.
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