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baut, die zur damaligen Zeit Zentrum
des livländischen Ritterordens war.
Von der Burg, die bereits 1343 zerstört
wurde, ist heute nichts mehr erhalten,
doch die mächtige Wehrkirche über-
stand die Kämpfe und Stürme der
Jahrhunderte. 1343, als es in Pöide zu
einem Aufstand der estnischen Bevöl-
kerung gegen die deutschen Landher-
ren kam, verschanzten sich die Deut-
schen in den starken Mauern der Kir-
che. Nach acht Tagen Belagerung ei-
nigten sich die Parteien: Wenn die
Deutschen die Kirche verließen, wür-
de kein Este das Schwert gegen sie er-
heben. Doch als Erstere vor den schüt-
zenden Bau traten, wurden sie zu To-
de gesteinigt.
Jahrhunderte später, 1940, schlug
ein Blitz in den Kirchturm ein, Turm
und Dach gingen in Flammen auf.
Kurz darauf plünderten sowjetische
Soldaten das Gotteshaus und verfeu-
erten die Einrichtung. Zu Sowjetzeiten
diente das Gebäude als Heulager. Ob-
gleich man nach Erlangen der Unab-
hängigkeit mit der Renovierung be-
gonnen hat, ist noch viel zu tun. Die
Restauration wird sicherlich noch Jah-
re in Anspruch nehmen, nicht zuletzt,
weil es an Geld mangelt.
Herrenhaus Oti
Östlich von Pöide liegt das Herren-
haus Oti (Peudorf), der älteste Guts-
hof Saaremaas. Das 1309 erbaute Ge-
bäude gehörte dem Deutschen Or-
den. 1710 fiel es russischen Truppen
zum Opfer und wurde erst im 19. Jahr-
hundert wieder aufgebaut.
Aktivitäten t
Reitunterricht und Ausritte: Tika Stall (Ti-
ka Talu), Kõrkvere (etwa 2 km hinter dem
Ortsausgang), Gemeinde Pöide, im äußers-
ten Osten der Insel, Tel. 4528169, mobil
5162700, 5044169, info@tikatalu.ee, www.ti
katalu.ee. Kurze sowie mehrtägige Ausritte
möglich. Auf dem Gelände des Reitstalls gibt
es auch einfache Holzhütten ⁄⁄ ohne eige-
nes Bad, dafür ist die Sauna in der Übernach-
tung inbegriffen.
Paddelboottouren auf Saaremaa und Hiiu-
maa, Orissaare, Tel. 56218479, loodusmat-
kad @hot.ee, www.hot.ee/loodusmatkad.
Einkaufen p
In Orissaare können sich Selbstverpfleger
im Supermarkt eindecken.
Valjala
Ü XIX/C1-2
Die Martinskirche in Valjala (Waldia/
Wolde) wurde Anfang des 13. Jahr-
hunderts im gotischen und romani-
schen Stil erbaut. Die Gewölbekapitel-
le sind mit Pflanzenornamenten ver-
ziert. Die hoch angebrachten Fenster
weisen darauf hin, dass die Kirche spä-
ter auch zur Verteidigung diente, wie
so manches Gotteshaus auf Saaremaa.
Der Turm über der Sakristei wurde erst
im 17. Jahrhundert errichtet, beim Bau
hat man alte Grabsteine verwendet.
Die Wandmalereien in Langhaus und
Koigi-Moorgebiet Ü XIX/C1
Westlich von Pöide erstreckt sich
das Koigi-Moorgebiet. Hölzerne Wan-
derstege führen durch das einsame
Moor. Von einem Aussichtsturm kann
man den Blick weit über das flache
Land streifen lassen und mit etwas
Glück Kraniche, Zwergmöwen und
Gänse beobachten.
 
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