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Haapsalu zu erobern. Doch durch die
Versandung der Haapsaluer Bucht auf-
grund der allmählichen Anhebung des
Bodens (ca. zwei Millimeter im Jahr),
wurde sie im Laufe des 18. bis 19. Jahr-
hunderts zur Halbinsel. Einige Seen
auf Noarootsi tragen immer noch den
Begriff Meer
(meri)
im Namen und
zeugen so von ihrem Ursprung.
Der größte Teil des flachen Küsten-
gebiets ist mit Schilf bewachsen.
Bade-
strände
befinden sich in
Roosta
sowie
an der Küste vor
Peraküla.
Kiefernwäl-
der, Weideland und Wacholderhaine
laden zu Spaziergängen ein. Zur Ge-
meinde Noarootsi gehört, neben zahl-
reichen Kleininseln, auch die Insel Os-
mussaare.
Obgleich nur drei Kilometer zwi-
schen Haapsalu und dem kleinen Ha-
fen
Österby,
ganz im Süden der Halb-
insel Noarootsi, liegen, beträgt die
Strecke über Land fast 40 Kilometer.
Eine Landstraße führt über Linnamäe
und Sutlepa zum Hauptort der Halbin-
sel, Pürksi. Leider verirrt sich nur ein-
mal täglich ein Bus hierher, sodass
man ohne eigenes Fahrzeug viel Ge-
duld aufbringen muss. Das Feriendorf
Roosta (s.u.) verleiht Fahrräder, mit de-
nen man die Halbinsel erkunden kann.
lie
von Ungern-Sternberg.
Der Künstler
Johann-Carl von Ungern-Sternberg
wur-
de 1773 in der Nähe geboren. Sein
Grab befindet sich neben der wahr-
scheinlich im 14. Jahrhundert erbau-
ten, einschiffigen
Noarootsi-Kirche,
die etwa fünf Kilometer außerhalb an
der Landstraße nach Pürksi liegt. Sein
heutiges Aussehen erhielt das Gottes-
haus in den Jahren 1862-72, als es
umgebaut wurde. Die barocke, ge-
schnitzte Kanzel wurde von
Elert Thiele
geschaffen, das Taufbecken stammt
aus dem Jahr 1528.
Gutshof Saare
Ü
XIV/A1-2
Von Pürksi aus führt eine Stichstraße
nach Osten Richtung Saare (schwe-
disch: Lyckholm). Das Anwesen, ein
klassizistischer
Gutshof
und ein Pfer-
destall, ist im 18. Jahrhundert entstan-
den und wurde bis zum Zweiten Welt-
krieg von der Familie
von Rosen
be-
wohnt. Das während der Sowjetzeit
verfallene Hauptgebäude wurde 2001
nach mehrjähriger Renovierung des
Wieder-Besitzers
Gustav von Rosen
(2007 verstorben) neu eingeweiht. Im
Gutshof, der seither wieder strahlend
weiß zwischen den alten Eschen, Kas-
tanien, Eichen und Zedern hervor-
blitzt, befindet sich ein kleines Café.
Wer noch keine Unterkunft hat, kann
hier ein Gästezimmer beziehen. An
der Frontseite des Gebäudes erinnert
ein Wappen an die Besitzer: drei Ro-
sen auf einem Schild.
Nebenan, im einstigen
Pferde- und
Marstall
(1997 restauriert), wurde ein
Museum
untergebracht, das das Le-
ben und die wechselvolle Geschichte
Pürksi
Ü
XIV/A1-2
Im Zentrum der Halbinsel liegt der
Ort Pürksi (schwedisch: Birkas), wo
sich auch Gemeindeverwaltung, Schu-
le und Post von Noarootsi befinden.
Die Schule ist im ältesten Gebäude
des kleinen Ortes untergebracht, dem
Gutshof Pürksi
aus dem 19. Jahrhun-
dert. Früher gehörte der Hof der Fami-