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seine Geliebte ihm das Versprechen
abgerungen haben, ihr ein Schloss
ähnlich dem Merseburger bei Halle in
Deutschland zu bauen, bevor sie ihn
heiraten würde. Aber genau so wenig
wie die Ehe zustande kam, wurde der
Bau jemals beendet. 1896 waren die
Außenarbeiten abgeschlossen, aber
für die Innenausstattung fehlte das
Geld. Im Zweiten Weltkrieg stürzte
schließlich ein Flugzeug in das Gebäu-
de, sodass seither zwar Fassaden und
Giebel noch nahezu unversehrt erhal-
ten sind, doch Dach, Fenster und
Türen fehlen.
len soll. Der barocke Altar und die
Kanzel stammen aus dem 17. Jahrhun-
dert. An der Ostseite sind im Inneren
der Kirche noch einige Fragmente von
Wandmalereien aus dem 14. Jahrhun-
dert zu erkennen.
Auf dem Friedhof befinden sich ne-
ben zahlreichen deutsch beschrifteten
Grabsteinen und Kreuzen aus dem 18.
und 19. Jahrhundert einige trapezför-
mige Grabsteine aus dem 13. Jahr-
hundert.
Ganz in der Nähe des Ortes fanden
Archäologen die Reste der altestni-
schen Burg Tubrilinn, die wahrschein-
lich bereits im 1. Jahrhundert n. Chr.
gebaut wurde.
Ridala
Folgt man der Straße 31 von Haap-
salu nach Südosten, erreicht man nach
etwa acht Kilometern den kleinen Ort
Ridala (Röthel). Neben einer moder-
nen baptistischen Kirche, deren Holz-
konstruktion im Eingangsbereich ein
Steuerrad symbolisieren soll, befindet
sich hier eine der ältesten Kirchen des
Landes, die Maria-Magdalena-Kirche
aus dem 13. Jahrhundert. Wie die
meisten Kirchen Westestlands ist sie
einschiffig, in die dicken Mauern wur-
den nur einige enge Fenster eingelas-
sen. Im 15.-16. Jahrhundert kam ein
kleiner Turm hinzu. Im Gegensatz zu
anderen Gotteshäusern in der Umge-
bung hat man diesen jedoch nicht an
der Front, sondern am Seiteneingang
der Kirche angebaut. Über dem goti-
schen Spitzbogenportal mit seinem
Ziergiebel befindet sich in einer Ni-
sche eine der ältesten estnischen
Skulpturen, welche die Schutzpatronin
der Kirche, Maria Magdalena, darstel-
Taebla Ü XIV/B2
Folgt man von Haapsalu aus zwölf
Kilometer der Straße 9 nach Tallinn,
weist in Taebla ein Schild auf das Mu-
seum und Wohnhaus des estnischen
Malers Ants Laikmaa (1866-1942)
hin, das sich im Dorf Kardarpiku befin-
det. In den 1920er Jahren wurde das
Haus vom Künstler selbst entworfen.
Es ist heute neben einem Sommerhaus
und einem Grabdenkmal, die sich wie
das Wohnhaus in dem acht Hektar
großen Museumspark befinden, eine
Filiale des Läänemaa-Museums in
Haapsalu. Im Erdgeschoss des Haupt-
gebäudes können Besucher den Le-
bensweg des Künstlers nachvollzie-
hen. Im Obergeschoss befinden sich
das Atelier sowie Arbeits- und Schlaf-
zimmer mit persönlichen Dingen und
einigen Originalen. Es sind auch zwei
Bilder von Laikmaas Lieblingsschülerin
Erna von Brinkmann ausgestellt. Das
 
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