Travel Reference
In-Depth Information
durch einen Damenring ziehen kann,
ein Produkt der örtlichen Handarbeits-
kunst.
Spaziert man durch die von hüb-
schen Holzhäusern gesäumten Stra-
ßen der Innenstadt, die früher oder
später immer ans Meer führen, begeg-
net man allerorten einem dieser Wahr-
zeichen - und wenn es die Bischofs-
burg ist, die von Weitem sichtbar die
Silhouette der Stadt bestimmt. Die
hübsche Altstadt ist klein und gut zu
Fuß zu erkunden.
Einige Kurhotels und ein Rehabilita-
tionszentrum haben sich in Haapsalu
angesiedelt, die sich voneinander nur
durch Größe und Stil unterscheiden,
im Wesentlichen aber das gleiche An-
gebot haben: Schlammbäder, Fango,
Paraffin, Massagen etc. Hier können
sich Gäste, die an Rückenschmerzen,
Arthritis, Herz- und Kreislauferkran-
kungen, gynäkologischen Beschwer-
den und Krankheiten des vegetativen
Nervensystems leiden, behandeln las-
sen. In den Außenbezirken der Stadt
befinden sich weniger ansehnliche
Wohnblöcke und Industrieviertel, die
für Touristen nicht interessant sind.
die allmähliche Anhebung des Bodens
(ca. zwei Millimeter im Jahr) sorgte
dafür, dass aus mehreren Inseln
schließlich Festland wurde.
Urkundlich erwähnt wurde die Stadt
erstmals im Jahr 1279, demselben
Jahr, in dem ihr auch Stadtrechte ver-
liehen wurden. Einige Jahrzehnte zu-
vor, im Jahr 1228, hatte der Erzbischof
von Riga das Bistum Saare-Lääne
(Ösel-Wiek) gegründet, das sich aus
dem heutigen Läänemaa und den In-
seln vor der Westküste zusammen-
setzte. Die erste Residenz des Bistums
befand sich im nahen Lihula, doch um
Streit mit dem Deutschen Orden zu
vermeiden, siedelte der Bischof die
Residenz nach Alt-Pärnu um und
schließlich, nachdem die Letten die
dortige Burg niedergebrannt hatten,
nach Haapsalu.
300 Jahre lang sollte Haapsalu das
Zentrum des Bistums Ösel-Wiek blei-
ben. Die Domkirche und die Reste
der Burg zeugen bis heute von dieser
Zeit. Zwar wurde im 14. Jahrhundert
in Kuressaare eine neue Bischofsresi-
denz gebaut, doch das geistliche Kol-
legium des Bischofs, das Domkapitel
sowie der Bischofsstuhl behielten
ihren Sitz in Haapsalu.
Im 15. und 16. Jahrhundert wechsel-
ten die Herren der Stadt: Schweden,
Dänen, Russen und Polen kämpften
um ihren Reichtum, bis sie schließlich
unter russische Herrschaft fiel. Aller-
dings verlor Haapsalu unter Zar Peter I.
an militärischer Bedeutung, da der Ha-
fen immer mehr versandete und nicht
mehr von großen Schiffen angefahren
werden konnte.
Stadtgeschichte
Der älteste Teil der Stadt Haapsalu ist
auf einem Gebiet gebaut, das noch
wenige Jahrhunderte zuvor aus einzel-
nen Inseln bestand. Doch die Versan-
dung der Haapsaluer Bucht durch
Bischofsburg und Domkirche
 
Search WWH ::




Custom Search