Travel Reference
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Allerorts stoßen Besucher dabei auf
die in Pärnu geborene Dichterin und
Publizistin Lydia Koidula (1843-86),
die Verfasserin des ersten Theater-
stückes in estnischer Sprache (siehe
Kapitel „Land und Leute: Literatur“).
Haupteinkaufsstraße ist die Rüütli,
wo sich ein Einkaufsbummel wunder-
bar mit einer Besichtigungstour ver-
binden lässt, da die kleinen Geschäfte
in hübschen alten Stein- oder Holz-
häusern untergebracht sind. Der Bus-
bahnhof liegt an einer ihrer Quer-
straßen ebenfalls in Gehnähe. In Rich-
tung Strand erstreckt sich ein Grün-
gürtel aus Parkanlagen.
Entlang des drei Kilometer langen
Sandstrandes - etwa einen Kilometer
südlich der Innenstadt - befinden sich
die Kureinrichtungen, darunter einige
alte und sehenswerte Gebäude. Pärnu
ist - wie es sich für eine Sommer-
hauptstadt gehört - zum Erholen, Ba-
den, Entspannen, Flanieren und zum
Ausgehen am Abend gleichermaßen
geeignet, seine Besucher werden sich
kaum dem heiteren Charme der Stadt
entziehen können.
sandige Meerufer, die seichte Bucht
und den heilenden Schlamm, der den
Wandel in eine Kurstadt möglich
machte.
Bereits 9000 v. Chr. hat es an der
Flussmündung menschliche Siedlun-
gen gegeben. Der Pärnuer Hafen wur-
de 1241 erstmals erwähnt, zehn Jahre
später weihte Bischof Heinrich den
Dom des Bistums Ösel-Wiek (Saare-
Lääne) ein und gründete eine Dom-
schule. Dieses Datum gilt als offizielle
Geburtsstunde der heutigen Stadt.
Nach einem Angriff durch das litaui-
sche Heer zwölf Jahre später verlegten
die Bischöfe ihren Sitz von Alt-Pernau
nach Haapsalu.
Wiederum ein paar Jahre später
wurde am gegenüberliegenden Fluss-
ufer die Siedlung Neu-Pernau (zu-
nächst: Embecke) vom livländischen
Ordensmeister Konrad von Mandern
gegründet, die bald darauf Stadtrech-
te erhielt und sich im 14./15. Jahrhun-
dert zur Hansestadt entwickelte. Auf
diese glanzvolle Zeit folgten Kriege
und Zerstörungen wie das Nieder-
brennen Alt-Pernaus im 16. Jahrhun-
dert und die Eroberung durch die
Schweden im 17. Jahrhundert. Kurzzei-
tig verlegte die Universität von Tartu
ihren Sitz hierher, doch im 18. Jahr-
hundert gab es erneute Rückschläge
in der Stadtgeschichte. Nach der Inva-
sion durch russische Truppen herrsch-
te gar die Pest und riss fast die gesam-
te Bevölkerung in den Tod.
Die Geschichte der Kurstadt beginnt
im 19. Jahrhundert. 1838 wurde die
erste Badeanstalt gegründet, darauf-
hin etablierte sich die Stadt nach und
Stadtgeschichte
Pärnus Geschichte ist eng verbunden
mit der Lage an der Mündung des
gleichnamigen Flusses und der eben-
so genannten Bucht - einerseits aus
wirtschaftlichen Gründen, da die stra-
tegische Lage zwar den Handel be-
günstigte, aber auch andere Herrscher
anlockte und Kriege und Zerstörung
nach sich zog, andererseits durch das
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