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Pärnu ist hingegen vor allem für dieje-
nigen interessant, die gern unter Leu-
ten sind und sich schon mal ins Nacht-
leben stürzen wollen.
Der Norden Läänemaas mag so
manchen Besucher an Schweden erin-
nern. So haben die bis Mitte des
20. Jahrhunderts hier ansässigen Küs-
tenschweden einen starken Einfluss
auf Landschaft und Traditionen dieser
Gegend gehabt. Typische rote Holz-
häuser und schwedische Dorfnamen
zeugen vor allem auf der Halbinsel
Noarootsi für ihre jahrhundertelange
Anwesenheit. Im Vogelschutzgebiet
Silma kommen Vogelliebhaber auf ih-
re Kosten.
In den Dörfern abseits der Küsten-
städte findet man zahlreiche mittelal-
terliche Kirchen, die zum Teil bis heu-
te für Gottesdienste genutzt werden.
Sie wurden zumeist einschiffig gebaut
und erst später um einen Turm er-
weitert.
Im Süden Läänemaas erstreckt sich
rund um die Matsaluer Bucht der Na-
tionalpark Matsalu, der bei Ornitho-
logen auf der ganzen Welt bekannt ist.
Das Feuchtgebiet ist die größte Nist-
und Raststätte von Zugvögeln im Ost-
seeraum und lockt besonders im Früh-
jahr, wenn Tausende Vögel aus dem
Süden zurückkommen, oder im
Herbst, wenn sie ihre Reise antreten,
Vogelliebhaber aus dem In- und Aus-
land an.
Der im Südwesten Estlands gelege-
ne Landkreis Pärnumaa erstreckt sich
hufeisenförmig um die bekannte Kur-
stadt: Pärnu gilt als beliebtester In-
landsferienort der Esten. Die von histo-
Im Westen Estlands liegen die Land-
kreise Läänemaa und Pärnumaa sowie
die größten Inseln des Landes (diese
werden in einem separaten Kapitel am
Ende des Buches beschrieben). Die
wohl bekanntesten Orte an der West-
küste sind die Kurstädte Pärnu und
Haapsalu.
Bevor der im Nordwesten Estlands
gelegene Landkreis Läänemaa erst-
mals im 16. Jahrhundert schriftlich er-
wähnt wurde, war er unter den Na-
men Rotala oder Rotelewich (nach
den größten damaligen Siedlungen)
bzw. Maritima bekannt. Besiedelt wur-
de er - archäologischen Ausgrabun-
gen zufolge - bereits vor 4000 bis
5000 Jahren.
Im Mittelalter bildeten West-Estland
und die Inseln ein Bistum, dessen
Zentrum zunächst in Lihula, im Süden
des heutigen Läänemaa, dann in Alt-
Pärnu und schließlich in Haapsalu lag.
Zu dieser Zeit entstand das berühm-
teste Baudenkmal der heutigen Lan-
deskreisstadt: die Bischofsburg mit
Domkirche von Haapsalu. Die Stadt
wurde im Laufe ihrer Geschichte von
unterschiedlichen Völkern geprägt.
Russen, Schweden und Deutsche ha-
ben hier ihre Spuren hinterlassen. Se-
henswert sind neben den Ruinen der
alten Bischofsburg aus dem 13. Jahr-
hundert hübsche Holzhäuser und Kur-
gebäude aus Zarenzeiten.
Wer die Wahl zwischen Haapsalu
und Pärnu hat, sollte wissen, dass
Haapsalu die ruhigere Alternative ist
und somit eher Kurgäste anspricht.
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