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Zu Sowjetzeiten diente das Gottes-
haus als Warenlager, bis es ab den
1980er Jahren renoviert und 1992
wieder eingeweiht wurde. Die Orgel
im Inneren ist ein Geschenk von Vil-
jandis deutscher Partnerstadt Ahrens-
burg.
aus dem zunächst viereckigen Kon-
ventsgebäude eine der mächtigsten
Burganlagen des alten Livland, die bis
zum 16. Jahrhundert um einen qua-
dratischen Nordwestturm (wie vieler-
orts Pikk Hermann - „Langer Her-
mann“ - genannt), Vorburgen, eine
Wallanlage und ein Wohnhaus für
Söldner anwuchs. Im Nordflügel be-
fanden sich die wichtigsten Räume
der Festung, eine Kapelle und der Ka-
pitelsaal. Im Museum der Stadt (s.u.)
kann man erhaltene Teilstücke der rei-
chen Dekore, die die Räume und den
Kreuzgang schmückten, bewundern.
Nach zahlreichen Kriegen und An-
griffen verlor die Anlage Ende des
17. Jahrhunderts an Bedeutung. Von
ihrer einstigen Pracht und Größe ist
heute nicht mehr viel zu sehen.
Erhalten geblieben ist das Haupttor,
das auf den Burghof führt. Inmitten
der Ruinen auf dem sogenannten
Brunnenberg befindet sich eine Frei-
lichtbühne, auf der das Theater Ugala
im Sommer seine Stücke aufführt. Bis
auf die Westmauer des Konventsge-
bäudes sind nur noch Fragmente der
Festungsmauern erhalten. Der alte
Brunnen im Südwesten des Burghofs
wurde restauriert.
Vom Schlossberg (Lossimägi) ge-
nannten Burghügel hat man einen
schönen Blick auf das malerische Ur-
stromtal Viljandi und den tief im Tal lie-
genden gleichnamigen See. Westlich
des Schlossberges befindet sich ein
knapp sechs Meter hoher Sandstein-
aufschluss aus der Devonzeit.
Brücken
Zwei Brücken führen auf den Burg-
berg mit der Ruine der Ordensburg.
Die Varese-Brücke spannt sich direkt
von der Innenstadt in Höhe der Lossi-
Straße über den Burggraben. Ihr Na-
me geht auf den ehemaligen Bürger-
meister Jaan Vares zurück, der die
Brücke 1925 erbauen ließ. Die zweite
Brücke, zu der ein Fußweg an der ge-
genüberliegenden Seite des 13 Meter
tiefen Wallgrabens führt, ist das be-
kannteste Wahrzeichen der Stadt. Karl
von Mensenkampf schenkte die im
19. Jahrhundert konstruierte, hübsche,
rot-weiße Hängebrücke, die ur-
sprünglich den Park des Gutshofes
Tarvastu schmückte, 1930 der Stadt
Viljandi. 1995 wurde die 50 Meter lan-
ge Brücke renoviert.
Ruine der Ordensburg
Wann genau die hölzerne estnische
Bauernburg auf einem Hügel des Hö-
henzugs Sakala über dem See Viljandi
errichtet wurde, liegt im Dunkeln,
doch schriftlich festgehalten ist, dass
der Meister des Schwertbrüderordens
Folkwin 1224 veranlasste, an ihrer Stel-
le eine stattliche Festung anzulegen,
die sich wahrscheinlich im Grundriss
an den Vorgängerbau anlehnte. In den
kommenden Jahrhunderten wurde
 
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