Travel Reference
In-Depth Information
restauriert. Bewohner und Stadtver-
waltung bemühen sich, Viljandi als kul-
turelles Zentrum des Landes zu eta-
blieren. Alljährlich werden Musik- und
Tanzfestivals abgehalten, hinzu kom-
men die lokalen Hansetage, ein gro-
ßes Folklorefest und diverse Freilicht-
theateraufführungen, die im Schloss-
park stattfinden.
ter von seiner heutigen Lage entfernt.
Der Park des Gutshofes, der auch den
kompletten Schlossberg umfasste,
wurde 1867 umgestaltet und der Öf-
fentlichkeit zugänglich gemacht.
Südlich der Touristeninformation an
der Südostseite des Platzes führt die
Tasuja-Straße hinauf zum Burgberg.
Auf dem Weg dorthin passiert man ei-
nes der geschichtsträchtigsten Bau-
werke der Stadt, die Johanniskirche.
Sehenswertes
Vabaduse väljak
Im Herzen der Innenstadt, am zen-
tralen Vabaduse väljak (Freiheitsplatz),
findet sich die Touristeninformation,
in der man sich mit deutschsprachigen
Broschüren und Karten eindecken
kann. Von hier aus lassen sich die Se-
henswürdigkeiten Viljandis bequem
zu Fuß erreichen.
Zu Zarenzeiten befand sich hier ein
Apfelgarten, der zum Gutshof des Or-
tes, Schloss Fellin, gehörte. Hinter dem
Gebäude der Stadtverwaltung im
Westen des Platzes verbirgt sich das
Herrenhaus aus dem Jahr 1880, das
der Baron von Ungern-Sternberg bau-
en ließ.
Die Gutsherren residierten nicht im-
mer an dieser Stelle. Das erste Schloss
Fellin lag außerhalb des heutigen
Stadtkerns: Im 16. Jahrhundert befand
sich drei Kilometer entfernt ein Anwe-
sen namens Rickhof. Erst nachdem der
schwedische König Gustav Adolf Vil-
jandi die Stadtrechte verlieh und die
Ländereien ringsherum seinem Feld-
herrn Jacob de la Gardie zusprach,
wurde das Anwesen in die Innenstadt
verlegt, allerdings einige Hundert Me-
Johanniskirche
Strahlend weiß blitzt die Jaanikirik
(Pikk 8) zwischen den grünen Bäumen
und Wiesen der Parkanlage hervor. Sie
ist nicht die erste Stadtkirche, bereits
im Mittelalter befand sich am Markt-
platz ein vom Franziskanerorden er-
richtetes Gotteshaus mit langem Chor-
raum, großem Langhaus und West-
turm. Es diente dem Orden bis 1560
als Klosterkirche, wurde jedoch zu-
sammen mit dem Kloster im Livländi-
schen Krieg zerstört.
Anfang des 17. Jahrhunderts bauten
die Schweden auf den Ruinen der
Klosterkirche ein neues Gotteshaus,
das Johannes dem Täufer geweiht
wurde. Überbleibsel des Vorgänger-
baus liegen unter dem heutigen Altar-
raum. Doch dieser Nachfolgebau fiel
wiederum dem Nordischen Krieg zum
Opfer und wurde stark beschädigt.
Nach und nach hat man das Gebäude
wieder aufgebaut und erweitert. So
bekam die Kirche Ende des 18. Jahr-
hunderts einen barocken Helm, der al-
lerdings kurz danach abbrannte. Das
heutige Dach stammt aus dem Jahr
1815.
 
Search WWH ::




Custom Search