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schon Jahrhunderte zuvor an dieser
Stelle errichtet wurde. Nach Einzug
des Deutschen Ritterordens wurde die
hölzerne Bauernburg zu einer statt-
lichen Festung ausgebaut, ringsherum
siedelten sich Handwerker und Kauf-
leute an, sodass der Ortschaft bereits
im Jahr 1283 die Stadtrechte verliehen
wurden. Im 14. Jahrhundert trat sie der
Hanse bei und war wichtiges Binde-
glied zwischen dem Ostseehafen Pär-
nu und der südestnischen Stadt Tartu.
Über den See Võrtsjärv und den Fluss
Emajõgi wanderten die Waren von Vil-
jandi gen Osten nach Tartu, um von
dort weiter nach Nowgorod zu ge-
langen.
Nach der glanzvollen Hansezeit
ging es in den darauffolgenden Jahr-
hunderten mit der Stadt bergab. 1481
fiel das Heer von Ivar III. ein, Mitte des
16. Jahrhunderts tobte der Livländi-
sche Krieg und im 17. Jahrhundert be-
gann der Krieg zwischen Polen und
Schweden. Als die Schweden nach
den Russen und Polen in die Stadt ein-
zogen, lagen die meisten Gebäude in
Trümmern und die Einwohnerzahl war
soweit geschrumpft, dass Viljandi sei-
ne Stadtrechte wieder verlor. Der Ort
erhielt sie erst 1783 zurück, als Estland
und damit auch Viljandi unter der
Herrschaft des russischen Zarenreichs
stand.
Danach ging es langsam wieder auf-
wärts. Das 19. Jahrhundert brachte
wirtschaftlichen und kulturellen Auf-
schwung. Viljandi mauserte sich zu ei-
nem Zentrum der nationalen Bewe-
gung. Die Bauern im Umland, das da-
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