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theker Johannes Märtson Bürgermeis-
ter Valgas, was insofern hervorzuhe-
ben ist, als es sich bei ihm um den ers-
ten estnischen Bürgermeister des Lan-
des handelte.
Heute wohnen etwa 21.000 Men-
schen in beiden Teilen der Stadt, wo-
von etwas mehr als zwei Drittel auf der
estnischen Seite angesiedelt sind. Wer
sich in Valga aufhält, kann problemlos
zu Fuß oder mit dem Auto die inner-
städtische Grenze passieren. Da die
wenigen Hotels vor Ort oft ausge-
bucht sind, ist man manchmal sogar
gezwungen, auf die lettische Seite aus-
zuweichen. Man kann beide Stadtteile
problemlos an einem Tag besichtigen,
sollte sich aber kein durch die Teilung
bedingtes, besonderes Flair erhoffen.
Den größten Unterschied stellen die
Straßen- und Informationsschilder dar,
die in verschiedenen Sprachen ver-
fasst sind, und die Flaggen, die an offi-
ziellen Gebäuden wehen: rot-weiß-rot
die lettischen, blau-schwarz-weiß die
estnischen. Vor der Einführung des Eu-
ro sollte man jedoch nicht vergessen,
dass in Valka die lettische Währung in
Gebrauch ist.
sarddach gekrönt. Christoph Haber-
land, ein Architekt aus Riga, entwarf
das Gotteshaus Ende des 18. Jahrhun-
derts, das 25 Jahre nach seiner Fertig-
stellung um einen Turm erweitert wur-
de. An der Außenwand hat man eine
Gedenktafel zu Ehren von finnischen
Gefallenen angebracht, die Opfer des
estnischen Befreiungskampfes Anfang
des 20. Jahrhunderts wurden.
Rund ums Rathaus
Gegenüber der Kirche befindet sich
ein hübsches hölzernes Gebäude, das
rot-weiß gestrichen ist. Es beherbergt
nicht nur das Rathaus, sondern auch
die Touristeninformation sowie ein
Handarbeitsgeschäft. Mit einem klei-
nen Türmchen und aufgesetzten Fens-
tern auf dem Halbwalmdach gehört
das 1865 erbaute Haus zu den schöns-
ten Gebäuden der Stadt.
Ein wenig jünger ist das Haus der
Stadtverwaltung (Kesk 12), ein paar
Schritte weiter auf der gegenüberlie-
genden Seite. Wie die Johanniskirche
plante auch das ehemalige Gebäude
der Deutschen Bank ein Rigaer Ar-
chitekt. Nach den Entwürfen Wilhelm
Rösslers wurde das neoklassizistische
Gebäude 1912 eingeweiht. Ionische
Doppelsäulen und ein Dreiecksgiebel
schmücken seine Fassade.
Im Kulturzentrum (Kesk 1), das zu
Sowjetzeiten erbaut wurde, finden
wechselnde Ausstellungen statt, au-
ßerdem kann man hier kostenlos das
Internet nutzen. Dies ist auch in der
Stadtbibliothek möglich, die sich im
ehemaligen Gutshof (Aia 12) befindet.
Das von Karl Schmidt entworfene Ge-
Sehenswertes
auf estnischer Seite
Johanniskirche
Im Herzen Valgas, am Ende der
Kesk-Straße (in Verlängerung der Ku-
perjanovi) ragt auf einer Straßeninsel
die gelb-weiße, oval angelegte Jaani
Kirik in den Himmel empor. Das Kir-
chenschiff ist von einem hohen Man-
 
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