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27 verschiedene Fischarten wurden im
See entdeckt, vor allem Hechte, Zan-
der, Barsche und Aale.
Im Norden des Sees entspringt der
Fluss Suur-Emajõgi, der sich von hier
aus 100 Kilometer durch die Land-
schaft und die Stadt Tartu schlängelt,
um schließlich im Peipus-See zu mün-
den. Das Westufer des Sees wird am
Ende dieses Kapitels beschrieben. Das
Ostufer ist vielerorts sehr zugewach-
sen und nur an einigen Stellen kann
man direkt an den See heranfahren.
Von der parallel zum Ufer verlaufen-
den Straße 47 führen hier und da klei-
ne Stichstraßen an den See.
die den Komponisten Eduard Tubin
(1905-82) zu seiner Oper „Barbara
von Tisenhusen“ inspirierte. Mitte des
16. Jahrhunderts verliebte sich die adli-
ge Barbara in den jungen Franz Bon-
nius, der ihrer Familie aber nicht stan-
deswürdig erschien. So floh das Paar
nach Riga, um sich dort zu vermählen.
Dies sollte streng bestraft werden. Die
Liebenden wurden gefasst und das Fa-
miliengericht beschloss, Barbara im
Wirz-See zu ertränken. Ihr Verlobter
entwickelte sich daraufhin aus Rache
zum gefürchteten Straßenräuber, doch
auch er wurde eines Tages brutal ge-
tötet.
Die Gutshäuser der Gegend, von
denen großteils nicht mehr viel zu se-
hen ist, gehörten der Familie von Tisen-
husen. Das Gutshaus Rannu wurde
1770 aus den Steinen einer ehemali-
gen Festung (erstmals 1288 schriftlich
erwähnt) gebaut, die an derselben
Stelle stand, aber im Livländischen
Krieg 1558 zerstört wurde.
Die orthodoxe Kirche „Maria geht
nach Jerusalem“ in Lüllemäe bei Ran-
nu wurde in den Jahren 1899-1901
erbaut. 1990 umfangreich restauriert,
dient sie jetzt als neuapostolische Kir-
che. Nebenan steht ein schönes altes
Holzhaus, das mit Schnitzarbeiten
verziert ist. Ebenfalls im Jahr 1901 er-
baut, diente es früher den Pastoren als
Unterkunft. Jetzt wohnt und arbeitet
die Dorfärztin darin.
Fährt man von Rannu aus Richtung
Trepimägi/Vehendi, stößt man auf ei-
nen hübschen, kleinen Sandstrand,
an dem man gut baden gehen oder
von wo man den See per Boot erkun-
Rõngu Ü VIII/A3
Bekannt war der südwestlich von El-
va gelegene Ort Rõngu (Ringen) lan-
ge Zeit vor allem für seine Kneipe
Kõver Kõrts (Krumme Schenke), die in
einem runden, steinernen Gutshaus
aus dem 19. Jahrhundert unterge-
bracht war. Von hier aus sieht man
schon den hohen, spitzen Turm der
einschiffigen Backsteinkirche.
Auf einem Hügel etwa zwei Kilome-
ter außerhalb des Ortes sind noch
Reste einer alten Vasallenburg zu se-
hen. Der Ort Rõngu selbst liegt nicht
am See, doch folgt man der Straße in
nordwestlicher Richtung, kann man
nach einigen Kilometern entweder ei-
ne Stichstraße dorthin nehmen oder
weiter nach Rannu fahren.
Rannu Ü VIII/A3
Das Dorf Rannu (Randen), ca. zwölf
Kilometer westlich von Elva, ist mit ei-
ner traurigen Geschichte verbunden,
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